Sonntag, 21. Juni 2015

Die verblüffende Leichtigkeit der Schweizer Geldpolitik

Die SNB hat am Donnerstag mitgeteilt, die Geldpolitik unverändert zu belassen: Das Zielband für den 3-Monats-Libor bleibt bei -1,25% bis -0,25%. Und der Zins auf Sichteinlagen bei der SNB beträgt weiterhin -0,75%.

Die negative Zinsen in der Schweiz machen Anlagen in Franken weniger attraktiv und werden über die Zeit zu einer Abschwächung des Frankens beitragen. Insgesamt ist der Franken deutlich überbewertet, hat die SNB weiter unterstrichen.

Im anschliessenden Medien-Gespräch hat Thomas Jordan die aktuelle Geldpolitik der Schweiz wie folgt zusammengefasst: (1) Bereitschaft, am Devisenmarkt aktiv zu sein und (2) Negativzins.

Beides dient dazu, den Druck auf den Franken abzuschwächen. Wenn die SNB am Devisenmarkt interveniert und so dem Bankensystem mehr Liquidität zuführt, verstärken sich die Wirkungen beider Massnahmen, erklärt Notenbank-Präsident.



Schweiz: Die kurzfristigen Zinsen, Graph: Fritz Zurbrügg, SNB, June 2015

Die Unsicherheit im Zusammenhang mit der weiteren Entwicklung um Griechenland kann die Risikobereitschaft im Markt reduzieren, sodass dem CHF weiterhin die Rolle eines sicheren Hafens zukommt.

Während die Reflationspolitik in Europa fortgesetzt wird, dürfte die SNB an ihrem unkonventionell akkommodierenden Kurs festhalten. Es kann sogar nicht ausgeschlossen werden, dass der Negativzins (SNB-Einlagenzins) im Wirkungskreis ausgedehnt wird.


Schweizer Franken Wechselkurs, Graph: Fritz Zurbrügg, SNB, June 2015

Inflationsprognosen der SNB vom 18. Juni 2015:

2015: -0,1%
2016: -0,4%
2017: +0,3%



Inflationsprognose der SNB, Graph: SNB, 18. Juni 2015








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