Die US-Notenbank verfehlt das eigene Inflationsziel
von 2% mittlerweile seit drei Jahren, und zwar nach unten.
Der von der Fed bevorzugt beobachtete PCE Index
(die privaten Konsumausgaben) ist im April annualisiert um 0,1% gestiegen. Das
ist laut WSJ der niedrigste Stand seit Oktober 2009.
Eine derart niedrige Inflation erschwert die Pläne
der Fed, mit der Anhebung der Zinsen zu beginnen. Die US-Notenbank hat ein
Doppelmandat: Preisstabilität (gemessen am 2%-Ziel) und maximale Beschäftigung.
Kern PCE Inflation, Graph: Morgan Stanley
Im Juni-Statement des geldpolitischen Ausschusses
wiederholt die Fed, dass die marktbasierten Messgrössen des
Inflationsausgleichs niedrig bleiben. Das heisst, dass die Fed derzeit keinen Anstieg
der Breakeven-Sätze erblickt.
Die Fed unterbietet das Inflationsziel den 36.
Monat in Folge, Graph: WSJ
Folglich wartet die Vielzahl der US-Notenbanker zu, bevor die erste Zinserhöhung angekündigt wird. Besonders
störend mag in diesem Zusammenhang empfunden werden, aus Sicht des
Inflationsziels von 2% (gemessen am PCE Index), dass der Kern PCE Index bei
1,24% (annualisiert) läuft.
Einige FOMC-Mitglieder wollen einen Anstieg in PCE
Inflation sehen, um sich “ziemlich sicher” (reasonably
confident) zu fühlen, dass die Inflation auf den Zielwert von 2% zusteuert,
v.a. nach dem die Kern PCE Inflation im ganzen Verlauf des Jahres 2015 nach unten
überrascht hat.
Kurzum: Die Fed betrachtet Inflationserwartungen als einen
zentralen Input für die “hinreichende Zuverlässigkeit” in Bezug auf den
nächsten Zinsentscheid. Die Breakeven-Sätze zwischen 240 und 250 Basispunkten
gelten daher als “normalisiert”, wie die Analysten von Morgan Stanley schätzen. Das wäre mit PCE Inflationserwartungen von
2% auf mittlere Sicht vereinbar.
Zinsstruktur-Kurve und
Inflation Target der US-Notenbank, Graph:
Morgan Stanley
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen