Das ist die
grösste Renditedifferenz zwischen den US-Notes (0,50%) mit zwei Jahren Laufzeit
und den entsprechenden deutschen Zinspapieren (-0,03%) seit 2007. Das heisst, dass die
Investoren 53 Basispunkte mehr fordern, um US-Notes zu besitzen als 2-jährige deutsche
Papiere.
Europas wirtschaftliche
Situation verschlechtert sich nach und nach. Die Rendite der deutschen
Staatsanleihen signalisieren Stagnation. Die Rede ist von Deflation. Das ist
die Botschaft der Anleihemärkte.
Europas
Politiker tun alles , um eine Erholung der Wirtschaft zu verhindern, sagt Paul De Grauwe, wie Ambrose Evans-Pritchard in The Telegraph berichtet.
Es ist die Idee des ausgeglichenen Haushalts (balanced-budget), die in der Eurozone einen
Kultstatus geniesst. Es liegt auf der Hand: Wenn alle (Unternehmen, private Haushalte
und die öffentliche Hand) gleichzeitig versuchen, Schulden abzubauen, entsteht
daraus eine Abwärtsspirale.
Dass die
Lohnmoderation zu Deflation führen würde, wurde von Ökonomen mit Weitsicht bereits vor mehreren Jahren vorausgesagt.
Während der
Wirtschaftsminister in Frankreich aus dem Kabinett ausscheidet, wegen des öffentlichen
Protestes gegen die von Brüssel und Berlin verordnete Austeritätspolitik, sagt Merkels Regierung, dass sich nichts ändert und am Kurs der
Haushaltskonsolidierung festgehalten werde.
Es ist aber
eine Tatsache, dass die Output in der Eurozone noch immer 2,5% niedriger liegt als
zu Beginn der Krise im Jahr 2008. Die amerikanische Output hingegen ist heute 8%
höher als der alte Höchststand.
Der Punkt
ist, dass, während das Wirtschaftswachstum in den USA dazu beiträgt, die
Schulden abzubauen, der anhaltende Abschwung in Europa die entsprechende
Verschuldungsquote (debt-to-GDP) höher
schickt.
Was
unfassbar ist, dass die europäischen Entscheidungsträger trotz der kläglich
gescheiterten Austeritätspolitik unnachgiebig auf balanced budget verharren. Merkt es niemand, dass auch Deutschland zum
Opfer des eigenen restriktiven Kurses wird? Wirtschaftsnobelpreisträger rechneten zuletzt auf dem Treffen in Lindau mit der
harschen Austeritätspolitik der Kanzlerin ab. Hört aber die EU-Elite hin?
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