Die Schweizerische Nationalbank
(SNB) hat für das erste Halbjahr einen Gewinn von 16,1 Mrd. CHF ausgewiesen.
12,6 Mrd. CHF stammen aus dem
Gewinn auf Fremdwährungspositionen (d.h. Zinserträge, Dividenden, Kursgewinne
und wechselkursbedingte Gewinne) und 3,5 Mrd. CHF resultierte sich als
Bewertungsgewinn auf den Goldbestand.
Da die Anlagen halbjährlich zu
Marktpreisen bewertet werden, sind starke Schwankungen i.d.R. möglich.
Die Devisenanlagen sind seit Ende
2013 um 13,9 Mrd. CHF auf 457,2 Mrd. CHF gestiegen. Die Devisenreserven der
Schweiz beliefen sich 2008 auf rund 47 Mrd. CHF. Heute betragen sie per Ende Juni 2014 449 Mrd. CHF. Nur China und Japan haben mehr
Devisenreserven.
Der massive Anstieg der
Fremdwährungsreserven ist auf Interventionen der SNB am Markt zurückzuführen,
um eine übermässige Aufwertung des CHF zu verhindern. Der Schweizer Franken war
nach dem Ausbruch der Krise als Fluchtwährung Nummer eins angesehen. Laut SNB ist CHF auch heute noch „hoch bewertet“.
Die Asset Allocation der Devisenreserven sind wie folgt aus: 27% in USD, 46% in
EUR, 7% in GBP, 9% in Yen, 4% in CAD, 7% in übrigen.
Bei Anlagekategorien bekommen
Staatsanleihen mit 73% den Löwenanteil. Und 65% der zinstragenden Anlagen
tragen das beste Rating (AAA). 27% der Anleihen hat AA Rating. Die Duration (Kapitalbindungsdauer)
der festverzinslichen Anleihen beläuft sich auf 3,8 Jahre.
Währungsallokation der
Devisenreserven seit 1997 in der Schweiz, Graph:
SNB
Per Ende Juni 2014 beläuft sich
der Notenumlauf auf 62,7 Mrd. CHF. Und Giroguthaben inländischer Banken bei der SNB
betragen 301,9 Mrd. CHF.
Zum Vergleich per Ende 2008 betrug der Notenumlauf 49,1 Mrd. CHF. Und Giroguthaben
inländischer Banken bei der SNB beliefen sich auf 37,1 Mrd. CHF.
Im Fall der SNB-Geldpolitik zeigt
sich, dass der Anstieg der Notenbankgeldmenge (monetary base) im Fiat-Money System in einem schwer angeschlagenen
Umfeld der Weltwirtschaft nicht zu einem massiven Anstieg der Inflation führt,
wenn die nominalen Zinsen nahe null liegen (zero
lower bound) und die grössten Volkswirtschaften in eine Liquiditätsfalle
geraten.
Kerninflation Schweiz, Graph: SNB Quartalsheft 2, 2014
Die Angebotsökonomen, die sich
auf klassische ökonomische Theorie abstützten, lagen falsch. Sie haben ständig mit dem Hinweis auf
den kräftigen Anstieg der Notenbankgeldmenge von Anfang an eine galoppierende
Inflation vorausgesagt. Für die Schweiz sind auf absehbare Zeit weiterhin
keine Inflationsrisiken erkennbar. Die SNB hat ihre Prognose für die kommenden zwei Jahre zuletzt im Juni 2014 jeweils um 0,1% nach unten angepasst: 2015: 0,3% und 2016: 0,9%.
Produktionslücke (output gap) in
der Schweiz, Graph: SNB Quartalsheft
2, 2014
Da die deflationären Risiken aufgrund
der anhaltenden Euro-Krise bestehen bleiben, hält die SNB am Mindestwechselkurs von
CHF 1,20 per EUR fest.
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