Dienstag, 19. August 2014

Warum gibt es Kriege?

Ein Jahrhundert ist es vergangenen seit dem Beginn des Ersten Weltkrieges. Viele Menschen sagten damals, dass es der Krieg war, um alle Kriege zu beenden.

Leider kommt es immer weiter zu Kriegen. Und während die Schlagzeilen über die Ukraine von Tag zu Tag erschreckender werden, ist es ein guter Zeitpunkt zu fragen, warum, so Paul Krugman in seiner lesenswerten Kolumne („Why We Fight“) am Montag in NYTimes.

Es war einmal, wo Kriege für Spass und Profit getrieben wurden: Roma überrannte Kleinasien, Spanien eroberte Peru. Es ging um Gold und Silber. Und so was passiert heute noch, argumentiert der am Graduierten Zentrum der City University of New York (CUNY) lehrende Wirtschaftsprofessor.

Wenn Sie eine moderne und wohlhabende Nation sind, auch wenn es einfach ist, lohnt sich der Krieg nicht. Und dies gilt seit einer langen Zeit. Moderne Nationen können sich selbst durch Krieg nicht bereichern. Doch geschehen Kriege immer noch. Warum?

Eine Antwort ist laut Krugman, dass die Staatsoberhäupter die Arithmetik nicht verstehen. Es ist nur eine Vermutung, die aber wahrscheinlich scheint, dass Vladimir Putin dachte, dass er die ukrainische Regierung stürzen kann oder zumindest einen grossen Teil des ukrainischen Gebietes konfiszieren kann, auf die billige Tour, um den Rebellen Hilfe zukommen zu lassen. Das Land würde dann in seinen Schoss fallen.

Und man denke daran, als die Bush-Regierung voraussagte, dass der Stutz von Saddam und die Bildung einer neuen Regierung nur 50 bis 60 Mrd. USD kosten würde.

Das grössere Problem ist jedoch, dass alle Regierungen allzu oft politisch von Krieg profitieren, auch wenn der fragliche Krieg keinen Sinn macht, was die nationalen Interessen betrifft.

Und die Tatsache ist, dass Nationen sich in Zeiten von Krieg fast immer um die Staatsoberhäupter scharen, unabhängig davon, wie dumm der Krieg ist.

Argentinies Junta wurde während des Falklandkriegs für eine kurze Zeit extrem populär. Eine Zeitlang hat der „Krieg gegen den Terror“ Präsident George W. Bush’s Popularität in schwindelnde Höhen steigen lassen. Wahrscheinlich hat der Irak dazu beigetragen, dass Bush die Wahlen von 2004 gewann. Was wahr ist, dass auch Putins Umfragewerte seit Beginn der Ukraine-Krise gestiegen sind.

Krugman befürchtet  eine unmittelbare Eskalation in der Ukraine. Totaler Krieg wäre gegen die Interessen von Russland. Aber Putin hat das Gefühl, dass es ein inakzeptabler Gesichtsverlust für ihn wäre, den Aufstand zusammenbrechen zu lassen, argumentiert der im der CUNY angegliederten Luxembourg Income Study Center forschende Ökonom.

Und wenn autoritäre Regime ohne tiefe Legitimität versucht sind, Säbeln zu rasseln, wenn sie nicht mehr gute Leistung liefern können, denke man an Anreize für Chinas Machthaber, wenn und falls das Wirtschaftswunder des Landes zu Ende geht, was passieren würde. Das ist etwas, was laut vielen Ökonomen bald möglich ist.

Einen Krieg zu starten, ist eine schreckliche Idee. Aber es passiert immer wieder, so Krugman als Fazit.


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