Samstag, 23. August 2014

Rendite der Staatsanleihen und Finanzierungskosten in der Eurozone

Die EZB strebt mit dem im Juni 2014 angekündigten Massnahmenpaket u.a. eine Abschwächung der Gemeinschaftswährung an. Der Wertverlust des EUR gegenüber dem US-Dollar in den vergangenen Wochen kann daher als ein Ergebnis der jüngsten Lockerung des geldpolitischen Kurses durch die EZB betrachtet werden.

Bemerkenswert ist jedoch in diesem Zusammenhang, dass mit dem Rückgang der Renditen der Staatsanleihen an der EU-Peripherie die Finanzierungskosten im privaten Sektor kaum gesunken sind:

Während die Finanzierungskosten der Schuldnerländer sinken, ändert sich den hohen Finanzierungskosten (für Unternehmen) im Privatsektor nicht viel, wie die folgende Abbildung zeigt.


Renditen der Staatsanleihen fallen, aber nicht die Finanzierungskosten im Privatsektor, Graph: Morgan Stanley


Niedrige Renditen der Staatsanleihen andererseits helfen, den Aussenwert des EUR abzuschwächen, wie in der zweiten Abbildung anhand von um die Volatilität angepassten Rendite-Differenzen zu sehen ist, was aber die Anleihemärkte an der EU-Peripherie nicht weiter unterstützt.


Rendite der Staatsanleihen mit 10 Jahren Laufzeit und der EUR/USD Wechselkurs, Graph: Morgan Stanley

Fazit: Das alles deutet darauf hin, dass die Wirksamkeit der lockeren Geldpolitik eingeschränkt ist, wenn die nominalen Zinsen nahe null liegen. Es bedarf daher eines nachfrage-stützenden Konjunkturprogramms.

Wie soll die Konjunktur sonst stimuliert werden, während Realeinkommen nicht steigen und in der Eurozone auf Teufel komm raus internal devalutation betrieben wird?

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