Die EZB strebt mit dem im Juni 2014 angekündigten Massnahmenpaket
u.a. eine Abschwächung der Gemeinschaftswährung an. Der Wertverlust des EUR
gegenüber dem US-Dollar in den vergangenen Wochen kann daher als ein Ergebnis
der jüngsten Lockerung des geldpolitischen Kurses durch die EZB betrachtet
werden.
Bemerkenswert ist jedoch in diesem Zusammenhang, dass mit dem Rückgang der Renditen der Staatsanleihen an der EU-Peripherie die Finanzierungskosten
im privaten Sektor kaum gesunken sind:
Während die Finanzierungskosten der Schuldnerländer sinken,
ändert sich den hohen Finanzierungskosten (für Unternehmen) im Privatsektor
nicht viel, wie die folgende Abbildung zeigt.
Renditen der Staatsanleihen fallen, aber nicht die
Finanzierungskosten im Privatsektor, Graph:
Morgan Stanley
Niedrige Renditen der Staatsanleihen andererseits
helfen, den Aussenwert des EUR abzuschwächen, wie in der zweiten Abbildung
anhand von um die Volatilität angepassten Rendite-Differenzen zu sehen ist, was
aber die Anleihemärkte an der EU-Peripherie nicht weiter unterstützt.
Rendite der Staatsanleihen mit 10 Jahren Laufzeit und
der EUR/USD Wechselkurs, Graph:
Morgan Stanley
Fazit: Das alles deutet darauf hin,
dass die Wirksamkeit der lockeren Geldpolitik eingeschränkt ist, wenn die
nominalen Zinsen nahe null liegen. Es bedarf daher eines nachfrage-stützenden
Konjunkturprogramms.
Wie soll die Konjunktur sonst stimuliert werden,
während Realeinkommen nicht steigen und in der Eurozone auf Teufel komm raus internal devalutation betrieben wird?
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