Arbeitskosten
und Löhne sind infolge der Finanzkrise von 2008 und der Rezession immer mehr in
den Mittelpunkt des Interesses der Ökonomen gerückt. Es ist ein offenes
Geheimnis, dass das Lohnwachstum während der Rezession deutlich zurückgegangen
ist.
Das
Lohnwachstum bleibt heute nahe der historisch niedrigen Stände, trotz der
jüngsten Verbesserungen auf dem Arbeitsmarkt, schreiben Edward S. Knotek und Saeed
Zaman in einer Studie bei der Cleveland Fed.
Das
gedämpfte Lohnwachstum wird verschiedentlich sowohl als Ursache als auch als
Folge des schwachen Wirtschaftswachstums und der anhaltend niedrigen
Inflationsraten betrachtet, argumentieren die Autoren weiter.
Die Entwicklung
dürfte sogar zum Anstieg der Ungleichheit beigetragen haben. In einigen Analysen
wird Lohnwachstum als eine notwendige Voraussetzung für eine stärkere Erholung
und steigende Inflation angesehen. In anderen ist es eine natürliche Folge
eines angespannten Arbeitsmarktes.
Lohnentwicklung,
Graph: Edward S. Knotek and Saeed
Zaman, in: Economic Commentary, Aug 2014
Die Autoren
werfen in ihren Ausführungen einen genaueren Blick auf die Beziehungen zwischen
Löhnen, Preisen und der Wirtschaftstätigkeit. Ihr Ergebnis lautet, dass die
Verbindungen zwischen Löhnen, Preisen und Wirtschaftstätigkeit eher wie in
einem verworrenen Netz verlaufen als auf einer geraden Linie.
In den USA bewegen sich die Löhne und Preise
zusammen. Kausale Zusammenhänge sind aber schwer, zu identifizieren, so Knotek
und Zaman.
Die Löhne reagieren laut
Autoren auf die Wirtschaftstätigkeit und die flaue Konjunktur empfindlich. Aber
sie kommen zum Schluss, dass zukünftige Inflation gestützt auf die
Lohnentwicklung nur begrenzt vorausgesagt werden kann.
Die
Verfasser der Studie halten Löhne für einen hilfreichen Indikator, um den aktuellen
Stand der Arbeitsmärkte zu beurteilen, aber nicht unbedingt ausreichend genug,
um darüber zu befinden, wohin die Wirtschaft und Inflation steuern.
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