Die Fed-Bilanz ist infolge der unkonventionellen Massnahmen (z.B. Ankauf von Staatsanleihen), die als Reaktion
auf die Great Recession getroffen wurden, auf mehr als 4 Billionen USD
gestiegen. Ziel ist, die Zinsen am langen Ende zu drücken, und damit
Investitionen und den privaten Verbrauch anzukurbeln.
Bilanzsumme der US-Notenbank (Fed), Graph: Vincent Reinhart, Morgan Stanley
Die Geldpolitik in den grossen
Volkswirtschaften gibt daher kein Rätsel auf. Nachdem die Finanzkrise von 2008 die
Wirtschaft in eine Liquiditätsfalle gedrängt hat, hat die konventionelle
Geldpolitik an Wirksamkeit verloren (*), weil die nominalen Zinsen auf der
Null-Grenze (zero lower bound)
aufgeprallt sind.
Bilanzsumme der Notenbanken in den Industrieländern im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt (BIP), Graph: Vincent Reinhart, Morgan Stanley
Die Notenbanken versuchen seither
mit dem Einsatz von unkonventionellen Mitteln, die Vollbeschäftigung wiederherzustellen. Der
massive Anstieg der Notenbankgeldmenge (monetary
base) löst in dieser Situation keinen Anstieg der Inflation aus.
Das angestiegene Haushaltsdefizit
führt nicht zu höheren Zinsen. Ganz im Gegenteil: Treffen Regierungen harsche
Sparmassnahmen, geht die Produktion zurück und die Arbeitslosigkeit steigt wie
in der Eurozone beobachtet werden kann.
Die führenden Notenbanken
verfügen über notwendige Instrumente, um Exit-Strategie effektiv durchzuführen.
Viele unkonventionelle Massnahmen laufen bei Nicht-Erneuerung automatisch aus:
Was viel wichtiger ist das Timing des Ausstiegs und der Standfestigkeit
gegenüber dem politischen Druck.
(*) Vernünftig wäre natürlich eine expansive Konjunkturpolitik zu betreiben. Entscheidend ist schliesslich nicht die Höhe der öffentlichen Ausgaben, sondern die Art der Ausgaben. Wo der Staat aber aus dogmatischen Gründen verteufelt wird, kommt expansive Fiskalpolitik nicht zum Einsatz.
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