Ein Typisches
Kennzeichen der unkonventionellen Geldpolitik ist die QE-Politik (QuantitativeEasing). Im Jargon der Fed heisst es offiziell LSAP (large-scale asset purchases), was nichts anderes bedeutet als der Ankauf von
Staatsanleihen durch die Notenbank auf dem offenen Markt.
Roger Farmer hat sich kürzlich in seinem Blog damit beschäftigt, um eine Bilanz zu ziehen, wie wichtig das Anleihekaufprogramm
der US-Notenbank war, während die nominalen Zinsen nahe null (zero lower bound) lagen.
Die eine
Theorie besagt, dass die Fed aus den Händen der privaten Investoren ausreichend
grosse Mengen an langfristigen Wertpapieren kauft, so dass der Rückgang des
Netto-Angebots die Renditen der betreffenden Wertpapiere senkt.
Seit dem
Zusammenbruch von Lehman Brothers im September 2008 hat sich die Bilanzsumme
der Fed mehr als vervierfacht. Und der Bestand der Fed an langfristigen
US-Staatsanleihen ist deutlich gestiegen.
Vor diesem
Hintergrund erklärt James Hamilton in
seinem mit Menzie Chinn geteilten Blog,
dass das US-Schatzamt, während die Fed langfristige Staatsanleihen gekauft
hat, die Ausgabe von Staatsanleihen mit längeren Laufzeiten deutlich erhöht
hat.
LSAP durch
die Fed und der Verlauf der Renditen der US-Staatsanleihen mit 10 Jahren
Laufzeit, Graph: Prof. James Hamilton
Seiner Ansicht
nach ist daher im Netto-Ergebnis der Anteil an US-Staatspapieren mit der
Laufzeit von 2 bis 10 Jahren tatsächlich deutlich gestiegen ist, trotz der
Anleihekauf-Bemühungen der US-Notenbank. Was das Anleihekaufprogramm der Fed bewerkstelligt
hat, war einen kontraktiven Impuls der Ausgabe von Staatspapieren durch das
US-Schatzamt unvollständig zu kompensieren.
Hamilton unterstreicht,
dass es jedesmal zu spürbaren Veränderungen der langfristigen Renditen gekommen
ist, wenn ein LSAP-Programm angekündigt wurde. Die allgemeine Interpretation ist deshalb,
dass der Rückgang der Renditen mit der Ankündigung der ersten Käufe im Rahmen
des Anleihekaufprogramms zu tun hat.
Fazit:
Das LSAP hat tatsächlich zu Ergebnissen auf den Anleihemärkten für langfristige
US-Treasury Bonds geführt, und zwar durch die Signalwirkung der Ankündigung des Anleihekaufprogramms der Fed. Denn die
US-Notenbank hat schliesslich deutlich offen kommuniziert, das Renditeniveau in
naher Zukunft weiter zu senken.
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