Samstag, 23. August 2014

Geldabwurf aus dem Helikopter

Die Notenbanken haben im Kampf gegen die Great Recession die Leitzinsen bis auf die Nullgrenze (zero lower bound) gesenkt. Die nominalen Zinsen liegen damit in den grössten Volkswirtschaften auf beiden Seiten des Atlantiks seit fast sechs Jahren nahe null Prozent.

Um die Deflationsgefahr abzuwenden, ergreifen die Zentralbank-Präsidenten unkonventionelle Massnahmen. Ökonomen nennen das entschlossene Vorgehen der Zentralbanken in einer Liquiditätsfalle „Geldabwurf vom Hubschrauber“.

Willem Buiter erklärt (h/t to David Keohane) in einer neulich vorgelegten Analyse ("The Simple Analytics of Helicoptger Money“), warum es immer funktioniert, die Druckpresse anzuwerfen (helicopter drop). 

Seiner Meinung nach gibt es jedoch drei Bedingungen, damit mit dem Geldabwurf vom Helicopter die gesamtwirtschaftliche Nachfrage angekurbelt werden kann:


(1) Es muss Vorteile geben, am Fiat-Geld System festzuhalten, d.h. mehr als bloss der Ertrag aus dem Geld, 

(2) Das Fiat-Geld System ist nicht in Geld auszahlbar (einlösbar), d.h. dass das Fiat-Geld vom Inhaber als Vermögenswert (asset) betrachtet wird, nicht als Verbindlichkeit des Emittenten, 

(3) Der Preis des Geldes ist positiv.

Angesichts dieser drei Bedingungen, die immer existieren, auch in einer anhaltenden Liquiditätsfalle, ist eine kombinierte Geld- und Fiskalpolitik, um die Nachfrage zu stimulieren, im Prinzip unbegrenzt, argumentiert der Chefökonom der Citigroup.

Ob Deflation, Niedriginflation (lowflation) und secular stagnation drohen, es gibt immer eine Lösung, so Buiter als Fazit.

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