Mittwoch, 6. August 2014

Warum ist die Erholung der Wirtschaft so schwach?

Josh Bivens liefert in einem lesenswerten Beitrag im EPI Blog die folgende Abbildung, um zu zeigen, warum die Erholung von der Great Recession so schwach ist.

Die Antwort: Der Kürzung der Staatsausgaben.

Das heisst, dass die Austeritätspolitik für die schwache Erholung der Wirtschaft weithin verantwortlich ist.

Wie in der Abbildung zu sehen ist, sind die Staatsausgaben in den bisherigen Rezessionen (bis auf die aktuelle Great Recession) in der ersten Hälfte der Erholung tendenziell gestiegen.

Das Augenmerk richtet Bivens dem Tiefstpunkt der Konjunktur, wo er den Index für die Gestaltung der Abbildung "100" setzt. 

Auf der rechten Seite der Grafik sieht man die Entwicklung der Staatsausgaben über die Erholungsphase der Konjunktur. Auf der linken Seite der Grafik beobachtet man die Entwicklung der Staatsausgaben über die Rezession-Phase der Konjunktur.



Der Verlauf der US-Staatsausgaben während Konjunkturschwankungen der US-Wirtschaft, Graph: Josh Bivens in EPI Economic Policy Institute

Die gesamten Ausgaben des Staates in den USA bleiben heute 6,5% tiefer als sie es gewesen wären, wenn man sich an die (gewöhnliche) Entwicklung über den Konjunkturzyklus von 2001 gehalten hätte.

Und das entspricht rund 350 Mrd. USD. Das Geld, das heute fehlt, um die gesamtwirtschaftliche Nachfrage anzukurbeln.

Dazu kommt, dass die Wirtschaft heute erstens viel mehr geschädigt ist als z.B. während der Talsohle der Rezession von 2001 (oder 1991) und zweitens es heute kaum Spielraum für die Geldpolitik gibt, um die Wirtschaft zu stützen, wie z.B. im Konjunkturtief im Jahr 2009.

Daraus folgt, dass die politischen Entscheidungsträger die Staatsausgaben nicht nur genauso viel in der Vergangenheit hätten erhöhen sollen, sondern viel mehr, angesichts der Schwere der Great Recession.


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