Es gelingt der EZB nicht, im
Euro-Raum die absinkenden Inflationserwartungen zu stoppen.
Die Inflation ist in Spanien innert Jahresfrist um 0,3% und im Vergleich zum Vormonat um 0,9% gesunken., wie
die spanische Statistik-Behörde INE heute mitgeteilt hat.
In einem solch schnellen Tempo
sind die Preise in der viert grössten Volkswirtschaft Europas seit 2009 nicht
mehr gefallen. Die Kerninflation beträgt mittlerweile null Prozent.
Auch im nächsten Jahr wird die
EZB das eigene Inflationsziel von 2% allem Anschein nach unterbieten. Während
Griechenland und Portugal bereits unter Deflation leiden, und in Italien die
Inflation um die Null-Linie schwankt, gerät die EZB immer stärker unter Druck,
weitere Massnahmen gegen Deflationsrisiken zu ergreifen.
Der Ausblick sieht in der Tat
düster aus: Die Industrieproduktion im Euro-Raum ist laut eurostat im Juni gegenüber Mai um 0,3% gefallen.
Der konjunkturbereinigte
Haushaltssaldo USA versus EU, Graph:
Prof. Paul Krugman
Während die aktuellen
Konjunktur-Daten in den USA auf Aufhellungen am Horizont hindeuten, geht es
Europa schlechter. Warum? Die Antwort liegt auf der Hand: Die Sparpolitik (fiscal austerity). Wenn in einer schwer angeschlagenen Wirtschaft
alle sparen, sinkt die gesamtwirtschaftliche Nachfrage. Und das Defizit
schrumpft nicht, unabhängig davon, wie der Staat seine Ausgaben senkt.
Fakt ist, dass Europa restriktivere Fiskalpolitik (und weniger lockere Geldpolitik) verfolgt hat als die USA. Ein weiterer wichtiger Unterschied ist aber, dass die
Bevölkerung im erwerbstätigen Alter in Europa sinkt. Das heisst, dass die
Japanisierung Europas immer näher rückt, wie Paul Krugman in seinem Blog unterstreicht.
Bevölkerung im erwerbstätigen
Alter in Europa, Graph: Prof. PaulKrugman
Die EZB muss daher unbedingt etwas
unternehmen, den Abrutsch der Inflationserwartungen aufzuhalten. Die Fed ist hierbei viel wachsamer. Die EZB scheint ausserdem viel mehr als die Fed unter dem
Einfluss der Sado-Monetaristen bei der BIZ zu stehen.
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