Samstag, 18. Oktober 2014

Japanisierung der Eurozone auf Kurs

Angesichts der konkreten Anzeichen war es von Anfang an keine Übertreibung, die Euro-Zone von heute mit Japan in den 1990er Jahren zu vergleichen.

Was nun droht, ist eine lang anhaltende wirtschaftliche Stagnation. Genau genommen eine säkulare Stagnation mit Deflation als Vorbote.

Im Übrigen muss Deflation nicht unbedingt  per Definitionem vorliegen. Eine lang anhaltende Niedriginflation (*) richtet bereits heute so viel Schaden wie eine gänzliche Deflation, was auch von IWF neulich unterstrichen worden ist.

Hier ist eine bemerkenswerte Abbildung, die Analysten von Morgan Stanley liefern. Die Rendite der deutschen Staatsanleihen mit 30 Jahren Laufzeit ist im Handel am Donnerstag zum ersten Mal unter die Rendite der vergleichbaren japanischen Staatsanleihen (JGB) gerutscht.




Staatsanleihen mit 30 Jahren Laufzeit: German Bunds vs JGB, Graph: Morgan Stanley

Die Euro-Zone steckt also bereits in einer Niedriginflation-Falle, welche qualitativ dieselbe ist wie eine Deflationsfalle.

(*)

Die Kerninflation in der Eurozone beträgt 0,8%, weit weg von 2%, der Ziel-Inflationsrate der EZB.

Keine Kommentare: