Wie die Analysten von Morgan
Stanley in einer heute vorgelegten Analyse zeigen, ist die Laufzeitprämie (term premium) für die
deutschen Staatsanleihen mit 10 Jahren Laufzeit auf minus 66 Basispunkte (d.h.
0,66%) gefallen. Das bedeutet ein Rückgang um 60 Basispunkte seit Jahresbeginn.
Es liegt nahe, anzunehmen, dass
damit die wachsenden Erwartungen zum Ausdruck kommen, dass die EZB QE-Politik in Angriff nehmen werde. Warum? Weil die anderen Komponenten der
Laufzeitprämie, nämlich der Zinssatz und die Volatilität für die Inflation zuletzt
unverändert blieben.
Nach Einschätzung der Analysten
dürfte ein QE-Programm der EZB in Höhe von 1‘000 Mrd. EUR zu einem Rückgang der
German Bund-Renditen um 50 bis 70 Basispunkte führen.
Die Märkte gehen ferner davon aus, dass
es für die EZB unumgänglich wird, QE-Politik an den Tag zu legen.
German Bund Laufzeitprämie (term
premium), Graph: Morgan Stanley
Auch die Real-Renditen im Euro-Raum
fallen weiter. Die Märkte rechnen damit, dass die Real-Renditen in naher
Zukunft nicht höher als 0,40% steigen würden.
Euro Real-Renditen, Graph: Morgan Stanley
Die Laufzeitprämie ist die Mehrrendite (d.h. eine Entschädigung) dafür, die Investoren
fordern, um eine langfristige Anleihen zu kaufen bzw. zu halten, anstatt eine
kurzfristige Anleihe zu kaufen bzw. zu halten.
Die Laufzeitprämie bringt den
Renditeunterschied zwischen langfristigen und kurzfristigen Anleihen zum
Ausdruck. Es handelt sich dabei um einen Massstab für die von den Investoren
erwartete Einschätzung des Zinsrisikos. Die Laufzeitprämie wird geschätzt.
Langfristige Zinsen bestehen aus
der erwarteten Inflation + den erwarteten kurzfristigen Zinsen und einer
Laufzeitprämie (term premium).
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