Freitag, 24. Oktober 2014

German Bund Term Premium deutet auf QE durch die EZB hin

Wie die Analysten von Morgan Stanley in einer heute vorgelegten Analyse zeigen, ist die Laufzeitprämie (term premium) für die deutschen Staatsanleihen mit 10 Jahren Laufzeit auf minus 66 Basispunkte (d.h. 0,66%) gefallen. Das bedeutet ein Rückgang um 60 Basispunkte seit Jahresbeginn.

Es liegt nahe, anzunehmen, dass damit die wachsenden Erwartungen zum Ausdruck kommen, dass die EZB QE-Politik in Angriff nehmen werde. Warum? Weil die anderen Komponenten der Laufzeitprämie, nämlich der Zinssatz und die Volatilität für die Inflation zuletzt unverändert blieben.

Nach Einschätzung der Analysten dürfte ein QE-Programm der EZB in Höhe von 1‘000 Mrd. EUR zu einem Rückgang der German Bund-Renditen um 50 bis 70 Basispunkte führen.

Die Märkte gehen ferner davon aus, dass es für die EZB unumgänglich wird, QE-Politik an den Tag zu legen.




German Bund Laufzeitprämie (term premium), Graph: Morgan Stanley

Auch die Real-Renditen im Euro-Raum fallen weiter. Die Märkte rechnen damit, dass die Real-Renditen in naher Zukunft nicht höher als 0,40% steigen würden.


Euro Real-Renditen, Graph: Morgan Stanley

Die Laufzeitprämie ist die Mehrrendite (d.h. eine Entschädigung) dafür, die Investoren fordern, um eine langfristige Anleihen zu kaufen bzw. zu halten, anstatt eine kurzfristige Anleihe zu kaufen bzw. zu halten.

Die Laufzeitprämie bringt den Renditeunterschied zwischen langfristigen und kurzfristigen Anleihen zum Ausdruck. Es handelt sich dabei um einen Massstab für die von den Investoren erwartete Einschätzung des Zinsrisikos. Die Laufzeitprämie wird geschätzt.

Langfristige Zinsen bestehen aus der erwarteten Inflation + den erwarteten kurzfristigen Zinsen und einer Laufzeitprämie (term premium).



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