Donnerstag, 1. Oktober 2009

Schweizer Arbeitsmarkt: Keine Besserung in Sicht

Der Rückgang der Beschäftigung hat sich nach Angaben der SNB (Quartalsheft 3/2009) im II. Quartal beschleunigt. Die Beschäftigung ging um 1% zurück. Die Zahl der Arbeitslosen nahm stark zu. Die saisonbereinigte Arbeitslosenquote ist zwischen Mai und August um 0,5% gestiegen und hat damit die 4%-Marke erreicht. Die Anzahl der Kurzarbeiter ist weiter deutlich gestiegen. Im Juni waren laut SNB 65'800 Personen (3'870 Firmen) davon betroffen. Es ist mit keiner Besserung der Arbeitsmarktdynamik in der zweiten Jahreshälfte zu rechnen.


Arbeitslosenquote und offene Stellen sowie Kurzarbeit, Graph: SNB, Quartalsheft 3/2009

Die Entwicklung der Beschäftigung blieb auf Sektorenebene uneinheitlich:

In der verarbeitenden Industrie: ein starker Rückgang,
Im Dienstleistungssektor: unverändert,
Im öffentlichen Sektor: Zunahme,
In der Finanzbranche, im Gastgewerbe: Rückgang,
Im Bausektor: Anstieg.

Die Kapazitätsauslastung ist bis Juli weiter zurückgegangen. Im Juli waren nur 76,3% der Kapazitäten ausgelastet. Der langfristige Mittelwert beträgt etwa 84%.

Die Produktionslücke (output gap) ist eine Messgrösse für die Auslastung der Wirtschaft. Im II. Quartal hat sich die Produktionslücke weiter geöffnet. Aktuell lässt sich eine Lücke von Minus 2% des Potenzialoutputs ablesen, nach Minus 1,4% im I. Quartal 2009. Da das tatsächliche Wachstum des BIP weiterhin unter dem Potenzialwachstum liegt, wird sich die Produktionslücke laut SNB in der nahen Zukunft weiter vergrössern.

Produktionslücke = reales BIP – geschätztes Potenzial des BIP


Kapazitätsauslastung, Graph: SNB, Quartalsheft 3/2009

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