Eine Lehre aus der Grossen Depression ist, dass die zerstörische Kraft von schlechten Ideen nicht unterschätzt werden sollten, so Paul Krugman in seiner aktuellen Kolumne in The New York Times. Welche schleche Ideen meint Krugman eigentlich? Folgende: (1) Die obsessive Angst vor Inflation auch im Angesichts der Deflation, (2) Widerstand gegen „Easy Credit“, mit der Begründung: es sei schädigend für die Wirtschaft, auch wenn die Wirtschaft verzweifelt darauf angewiesen ist, und (3) Behauptungen, der Staat soll sich um die Beschaffung von Arbeitsplätzen nicht kümmern, weil dies eine „künstliche“ Erholung sei, auch wenn der Staat dazu in der Lage wäre, die Beschäftigung zu stützen. Krugman erinnert daran, dass diese Mentalität in den früheren 1930er Jahren die Regierung veranlasst hat, die Zinsen zu erhöhen und die Staatsausgaben zu senken, im Versuch, den Goldreserven (im Rahmen des Goldstandards) zu verteidigen, obwohl die Massarbeitslosigkeit anhielt.
Die Zeiten sind vorbei. Die USA sind nicht wieder auf dem Weg zum Goldstandard. Aber eine moderne Version der Goldstandard-Mentalität übe derzeit nach Krugman's Ansicht einen zunehmenden Einfluss auf den ökonomischen Diskurs. Und diese Version ist eine schlechte Idee, welche die Chancen für die vollständige Erholung der Konjunktur untergraben könnte. Als Beispiel verweist Krugman auf den fallen Wechselkurs des US-Dollars, den er für gut für das US-Exportgeschäft hält. In der Praxis sei aber der Dollar-Verfall zu einem Stock geworden, mit dem konservative Mitglieder des Kongresses auf die US-Notenbank (Fed) schlagen. Die Fed werde auf diese Weise gezwungen, ihre Bemühungen zur Stützung der Wirtschaft rückgängig zu machen. „Wir können nur hoffen, dass die Fed diesem Druck standhält“, schreibt Krugman weiter. Es gebe aber beunruhigende Anzeichen einer verfehlten Geldpolitik-Mentalität innerhalb der Fed.
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