Nach Alan Greenspan, dem ehemaligen Fed-Chef plädierte auch Mervyn King, der englische Notenbankpräsident in einem Vortrag dafür, grosse Banken zu zerschlagen. Ziel ist, eine Wiederholung der Finanzkrise zu verhindern. King ist, wie Simon Johnson betont, eine sehr einflussreiche Figur in den Bankkreisen. Er ist fähig, mögliche Lösungen zu artikulieren und bekommt Unterstützung von Amtskollegen in der ganzen Welt. King’s Vorschlag stossen aber weder beim PM Gordon Brown noch beim Finanzminister Alistair Darling auf Gegenliebe. Paul Volcker, der frühere US-Notenbankchef und oberste Wirtschaftsberater von Präsident Barack Obama äusserte sich hingegen gestern ähnlich wie Mervyn King. Volcker will v.a. das normale Bankgeschäft (Sparkonten, Kreditgeschäft mit privaten Kunden und Firmen) vom riskanteren Investmentbanking trennen. Er ist der Meinung, dass alle Versuche, die grossen Banken zu regulieren, fehlschlagen werden. Die Trennung war 1999 aufgehoben worden. Das gilt in den Augen von vielen Experten als eine der Ursachen der Finanzkrisen.
Die grossen Banken werden bestimmt zurückschlagen. Aber King’s Worte scheinen am Anfang einer neuen Phase der wirksamen Reformbemühungen zu stehen, die den bisherigen Konsens zu knacken drohen.
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