Brad DeLong erläutert in einem lesenswerten Essay in Project Syndicate das Verlaufsmuster der gegenwärtigen Rezession in einer Zeitachse der Geschichte ähnlicher Blasen, Crashs, Krisen und Abschwünge. Er mahnt zugleich moderne Makroökonomen an, den Bezug ihres Faches zur Geschichte nicht zu verlieren. Da sie sich auf Modelle stützen, die unglaubwürdig erscheinen und daher im Vergleich zu Wirtschaftshistorikern unterschiedliche Ansichten hegen, was v.a. den Grund für die Finanzkrise und den Konjunkturabschwung betrifft.
Makroökonomische Modelle führen laut DeLong Konjunkturabschwünge auf verschiedene Ursachen zurück: (1) Auf das Resultat grosser Verluste an technologischem und organisatorischem Wissen. Dazu gehört auch ein „langer Urlaub“. So nennen diese einen grossen Rückgang der Beschäftigungsquote. (2) Auf ein grosses Rosten. Die modernen Makroökonomen benutzen die Modelle nur als bequeme Abkürzungen, um die entsprechenden Schwankungsniveaus zu erzeugen, behauptet DeLong. Der Professor für Ökonomie an der University of California at Berkeley würde deshalb die modernen Makroökonomen gerne für ein Jahr in ein Bootcamp stecken, wo Währungshistoriker aus aller Welt als ihre Ausbilder fungieren sollen, um u.a. Barry Eichengreen, Christy Romer und Ben Bernanke über die Grosse Depression zuzuhöhren und daraus zu lernen.
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