Dienstag, 27. Oktober 2009

Adam Posen: QE-Politik löst keine Inflation aus

Adam Posen, das neue externe Mitglied des geldpolitischen Ausschusses der Bank of England (BoE) hat gestern in einem interessanten Vortrag (pdf) zu den Themen „Quantitative Easing“ ( mengenmässige Lockerung) und „Exit-Strategie“ Stellung genommen. Der einflussreiche US-Ökonom sagte zusammenfassend, dass (1) die QE keine Inflation auslösen wird und (2) vor dem Ausstieg aus der Politik der QE (d.h. des extra-billigen Geldes) vorerst das ganze Bankensystem reformiert werden muss.


Japan, Money Supply Growth and Inflation, Graph: Adam Posen, Oct. 26, 2009

Gibt es heute angesichts der extrem umfangreichen Käufe von Vermögenswerten durch die Zentralbanken (allein in Höhe von 175 Mrd. £ durch die BoE) eine Inflationsgefahr? Die entscheidende Frage sei, wenn man ernsthaft in einer Art von mechanistischem Monetarismus denkt, um wie viel das Geldmengenwachstum das erforderliche Mass überschritten hat, um der realen Entwicklung der Wirtschaft gerecht zu werden? Einige Hinweise lassen sich laut Posen aus den vergangenen Perioden der mengenmässigen Lockerung liefern, als das Geldmengenwachstum wohl übermässig war und wie wenig es für die Inflation bedeutete. Der stellvertretende Direktor des Peterson Insititute for International Economics in Washington stellt in dieser Hinsicht mehrere anschauliche Abbildungen vor. Es ist nämlich der beste Ansatz, erklärt Posen, sich empirisch parallele Zeiträume anzusehen, um aus den aktuellen Umständen Prognosen zu machen, anstatt sich auf Prinzipien zu stürzen, sei es auf monetaristische oder andere Weise.


China, Money Supply Growth and Inflation, Graph: Adam Posen, Oct. 26, 2009

Adam Posen meint v.a. die Zeiten von QE der Bank of Japan von 2001 an und die von Bank of China aus dem Jahr 2003, wenn beide Zentralbanken grosse Mengen von Reserven erzeugt haben, um gegen die Deflation zu kämpfen und einen festen Wechselkurs des Yuan gegen den US-Dollar zu seit der Asien-Krise zu verteidigen. Es gebe keine Beweise aus den relevanten Perioden von Grossbritannien oder anderen grossen Volkswirtschaften, dass die QE sich in Inflation niederschlägt. Dieser Schluss sei robust im Vergleich zu einer intensiveren ökonometrischen Untersuchung der verfügbaren Daten. Eine Warnung gibt aber Posen in bezug auf die Verfügbarkeit von Krediten an sog. KMUs („kleine und mittelständische Unternehmen“).

Hat tip to FT Alphaville and Bloomberg TV.

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