Die BoI macht heute in einer Mitteilung auf die „ungeordnete Verhältnisse am Devisenmarkt“ und die „ungewöhnlichen Wechselkursschwankungen, die nicht fundamentale Wirtschaftskonditionen widerspiegeln“ aufmerksam und fügt hinzu, dass sie kein bestimmtes Wechselkursziel verfolgt. Die Bank verlässt sich auf Schätzungen, die als Gleichgewichtswechselkurs des Schekels gelten, basierend auf Bestimmungsgrössen der Zahlungsbilanz der Wirtschaft. Diese Schätzungen verändert sich in der Regel im Verlauf der Zeit. Es gibt daher einen signifikanten Bereich der Unsicherheit um die Schätzungen des Gleichgewichts, erläutert die BoI. Darüber hinaus sind Abweichungen vom geschätzten Gleichgewichtswechselkurs allgegenwärtig und sind manchmal anhaltend, so die BoI in der heutigen Pressemitteilung. Wenn die BoI Veränderungen im Wechselkurs des Schekels erwäge, betrachte sie nicht nur den Wechselkurs gegenüber dem Dollar, sondern auch den Wechselkurs gegenüber anderen Währungen, insbesondere dem Euro.
Israel’s Foreign Trade, Sept 2009, Graph: Central Bureau of Statistics
Da der Dollar sich im vergangenen Jahr gegenüber den meisten Währungen erheblich abwertete, hat sich der effektive Wechselkurs des Schekels gegenüber dem Dollar weniger aufgewertet als der nominale Wechselkurs. In den vergangenen sechs Monaten hat sich der Schekel um 10,6% gegenüber dem Dollar aufgewertet. Effektiv hat aber der Schekel nur um 3,2% an Wert gewonnen. Es sei wichtig, dass alle Marktteilnehmer mit Exposures an den Devisenmärkten wie z.B. Exporteure, Importeure, Kreditnehmer, Kreditgeber und Investoren der Unsicherheit über die Entwicklung der Wechselkurse weiterhin Rechnung tragen und sich gegen erwartete und unerwartete Schwankungen absichern. Darüber hinaus werde die ausländische Konkurrenz zunehmend effizienter, warnt die BoI. Da Israel zunehmend in die Weltwirtschaft integriert ist, müssen alle Sektoren sich kontinuierlich an die globalen Bedingungen anpassen, v.a. durch Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit, so die heutige Botschaft der israelischen Währungshüter an die Unternehmen des Landes.
Die BoI werde im Rahmen ihrer Verantwortung für die Geldpolitik im Zusammenhang mit ihren Zielen (Preisstabilität, Förderung des Wirtschaftswachstums und der Beschäftigung, Stabilität des Finanzsystems) die Entwicklungen an den Devisenmärkten weiterhin wachsam verfolgen. Die Notwendigkeit einer Intervention trete relativ selten auf, nur in aussergewöhnlichen Umständen.
Fazit: Die BoI hat derzeit aus prinzipiellen Gründen nicht vor, in den Devisenmarkt einzugreifen. Unternehmen sollen dies zur Kenntnis nehmen. Die aussergewöhnlichen Schwankungen an den Devisenmärkten sind z.Z. die Folge der anhaltenden Finanzkrise.
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