Der Dow Jones hat diese Woche die 10'000 Punkte Marke wieder geküsst. Im Übrigen hat der Index diese „psychologisch wichtige“ Marke von 10'000 Zählern seit 1999 mehr als 25 mal gesehen. Eine Zahl, die im Grunde genommen qualitativ nichts Besonderes bedeutet. Warum interessiert uns das aber? Weil Experten Anlegern weissmachen wollen, dass sie sich um den Zeitpunkt für den Einstieg in den Aktienmarkt nicht kümmern müssen. Das hört sich gut an, ist es aber nicht. Das Verkaufsargument geht etwa so weiter: Wenn jemand ein Renditeziel von 7% verfolge, komme er um Aktien nicht herum. Mit „Zielsetzung“ spielt also der Zeitpunkt für eine Anlage keine Rolle. Und das nennt der Fachmann „Strategie statt Taktik“. Das ist natürlich Unsinn. Am Anfang der Überlegungen sollte auf alle Fälle Diversifizierung stehen. Denn jährlich eine bestimmte Rendite als Ziel anzustreben, ist kontraproduktiv.
Dow Jones Index, Graph: finance.yahoo.com
Es bedeutet, dass der Anleger sich nur noch daran (Zielrendite) orientiert, und die wichtigste Aufgabe aus den Augen verliert: optimale Asset Allocation. Entscheidend ist daher nicht die kurzfristige, sondern die langfristige Rendite. Und der Anleger sollte seine Anlagestrategie immer wieder einer kritischen Überprüfung unterziehen. Im heutigen besonders widrigen Marktumfeld gilt, lieber 10% Verlust zu vermeiden, als 10% Gewinn zu erzielen. Der Erfolg basiert auf Talent und gesundem Menschenverstand, und lässt sich nicht mit vorgefertigten mathematischen Modellen herbeiführen.
PS: Was die Zusammensetzung von Dow Jones betrifft: Die Citigroup und General Motors sind inzwischen raus, Travelers und Cisco sind rein. Was wäre passiert, wenn die erst genannten noch im Index vertreten worden wären?
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen