Mittwoch, 3. Juni 2009

Deutsche Bank platziert Pfandbrief

Die Deutsche Bank hat ihren ersten Pfandbrief begeben. Der Renditeaufschlag liegt bei 55 Basispunkten über dem Swap-Satz. Der siebenjährige Jumbo-Pfandbrief mit einem Volumen von 1 Mrd. € stiess auf eine rege Nachfrage. Das Timing der Emission war perfekt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte kürzlich angekündigt, für 60 Mrd. € Covered Bonds am offenen Markt aufzukaufen. Die Nachfrage zieht jetzt deutlich an. Seitdem Ausbruch der Kreditmarktkrise verlief die Performance der Covered Bonds unterentwickelt. Der Markt war illiquide. Der europäische Pfandbriefmarkt dürfte nun für Bankenrefinanzierung wichtiger werden.


US Yield Curve 2“s vs. 10”s, Graph: Bloomberg.com

Pfandbriefe sind durch Hypotheken gedeckte Schuldverschreibungen und gelten als sicher, da sie eben mit Forderungen unterlegt sind. Im Deckungsstock („cover pool“) der ersten Emission der Deutschen Bank befinden sich einzelne Kreditpakete im Wert von mehr als 1,5 Mrd. €. Die Ratingagenturen vergeben für Pfandbriefe ihre Bestnoten.

In einer depressiven Wirtschaft nimmt die Nachfrage nach sicheren und liquiden Vermögenswerten zu. Indem die Zentralbankenam offenen Markt Staatsanleihen aufkaufen, befriedigen sie die Nachfrage und drücken zugleich den Preis der Liquidität. Die Banken können sich heute angesichts der nahe Null Prozent liegenden Leitzinsen beinahe gratis Geld beschaffen, um es langfristig mit einer höheren Rendite anzulegen. In US-Dollar beträgt die Rendite der zehnjährigen US-Treasuries 3,57%. Für Euro: 3,59%. Die Spreads zwischen den Renditen am kurzen und am langen Ende haben sich in den vergangenen Wochen erheblich ausgeweitet. Aktuell beträgt der Risikoaufschlag 2,66%. Der Spread zwischen der Rendite den 2-jährigen und den 10-jährigen Staatsanleihen kletterte am 27. Mai auf einen Rekordwert von 2,76%. Das stellt für die Banken eine weitere Entlastung dar, da das Geschäft wegen der Fristentransformation einträglicher wird.

Keine Kommentare: