Die Deutsche Bank hat am Anleihenmarkt wieder auf die vorzeitige Kündigung einer Euro-Anleihe verzichtet. Es handelt sich dabei um eine nachrangige Anleihe (Tier1 Hybrid-Bond) mit einem Volumen von 650 Mio. $. Die Deutsche Bank will dadurch Kosten sparen. Die Refinanzierung durch die bestehende Anleihe ist allem Anschein nach für die Deutsche Bank günstiger als die Begebung einer neuen Anleihe. Die Bank hätte den nächstmöglichen Termin Ende Juni die Call-Option ausüben können. Die zum Kernkapital zählende Anleihe werde derzeit unter dem Nennwert gehandelt und das zeige, dass der Markt mit einer vorzeitigen Rückzahlung gerechnet habe, erklärte die Bank.
Die Deutsche Bank hatte im Dezember für Aufsehen gesorgt, indem sie die Call-Option einer nachrangigen Anleihe nicht ausgeübt hat. Die Bank hatte die Option: entweder die Anleihen mit einem Kupon von 3,875% (Laufzeit 2004/2014) zurückzuzahlen oder den sog. Step-up Kupon (88 Basispunkte über Euribor) zu zahlen.
In der Branche ist es üblich, solche Anleihen nicht weiterlaufen zu lassen. Insofern stellt die Nicht-Ausübung der Call-Option eine Art Stilbruch im breiten „Callable Bond Markt“ dar. Das könnte ein Präsedenzfall werden, befürchteten viele Händler damals. Andere Emittenten dürften dem Beispiel der Deutschen Bank folgen. Eine Nicht-Ausübung der Call Option bedeutet ferner eine Reduktion des Marktvolumens der Hyrid Bonds, das in den vergangenen 10 Jahren auf rund 800 Mrd. Dollar angewachsen ist.
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