Die nationale Währung der Vereinigten Staaten ist gegenwärtig in aller Munde. Der US-Dollar gilt international als Leitwährung und hat derzeit an den globalen Devisenreserven einen Anteil von rund 65%. Nach China fordert nun auch Russland eine Alternative zum US-Dollar. Peking setzt auf die Sonderziehungsrechte des Internationalen Währungsfonds (IWF). Es ist aber nicht klar, ob China den US-Dollar tatsächlich ablösen oder durch die entfachte Debatte eher einen politischen Druck auf die USA ausüben will, damit Washington aufhört, von Peking eine Aufwertung des Yuan zu verlangen?
Der Greenback hat im SDR-Währungskorb einen Anteil von 45%. Es gibt jedoch keinen SDR-Bond Market. Die künstliche Währungseinheit (SZR: Sonderziehungsrecht) ist also nicht einmal annhähernd liquide wie der US-Dollar. Der Wert des SZR wird täglich vom IWF festgelegt. Als Basis gelten die Wechselkursverhältnisse unter Währungen. Die USA könnten aber theoretisch Veto einlegen, um zu verhindern, dass China Gewicht am Währungskorb bekommt. Russland will nach Worten des stellvertretenden Zentralbankchefs seinen Bestand an US-Staatsanleihen abbauen und Papiere des IWF kaufen. Die russische Zentralbank hat sogar eine konkrete Zahl (10 Mrd. $) genannt. Es ist aber andererseits nicht bekannt, ob der IWF überhaupt solche Papiere ausgeben wird. Russland verfügt mit rund 400 Mrd. $ weltweit über die drittgrösste Devisenreserven. Der Dollar-Anteil daran beläuft sich auf rund 100 Mrd. $. China hingegen hat Fremdwährungsreserven in Höhe von rund 2'000 Mrd. $. Davon etwa 70% in US-Dollar. Sollte Russland sich von US-Treasuries lossagen, hätte dies angesichts der relativ geringeren Gewichtung kaum nachhaltige Auswirkungen auf den US-Dollar-Wechselkurs. Bemerkenswert ist die heutige Stellungnahme des japanischen Finanzministers. Seine Regierung sei zuversichtlich, was die Aussichten für die US-Treasuries betrifft. „Wir haben volles Vertrauen in die Tatsache, dass die USA die starke Dollar-Politik als grundlegend betrachten“, sagte Yasona. Das bedeutet, dass die zweitgrösste Volkswirtschaft der Welt inmitten des Ausverkaufs weiterhin an US-Staatsanleihen festhält. Es gilt festzuhalten, dass es führenden Zentralbanken gelungen ist, in der Krise die Finanzinstitute durch zahlreiche Swap-Vereinbarungen mit Liquidität in Dollar und in Fremdwährung zu versorgen.
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