Die deutschen Exporte sind im April weiter zurückgegangen. Im Vergleich zum Vormonat sind die Ausfuhren um 4,8% gesunken. Insgesamt wurden im April Waren im Wert von 63,8 Mrd. € ins Ausland geliefert. Das bedeutet 28,7% weniger als vor einem Jahr. Der dramatische Einbruch des Welthandels zeigt, wie einseitig die deutsche Wirtschaft orientiert ist (Export als Hauptwachstumsträger) und wie schwierig es für Unternehmen rund um den Globus ist, Exportgeschäfte zu finanzieren.
Die Kreditmärkte stocken nach wie vor. In den EU-Ländern, in die rund die Hälfte der deutschen Exporte gehen, herrscht totale Nachfrageflaute. Für eine konjunkturelle Entwarnung im Euroland ist es noch zu früh. Es ist daher völlig sinnlos, die EZB anzugreifen, nur weil sie am offenen Markt "Covered Bonds" aufkauft, um die Finanzierungskosten für Unternehmen zu senken. Der Zuwachs des Geldangebots wird mittelfristig keine Inflation auslösen, da zugleich die Umlaufsgeschwindigkeit des Geldes abnimmt und Kreditmärkte stillstehen. Der anhaltende Prozess des Schuldenabbaus (Deleveraging) lastet auf der anderen Seite noch auf der Nachfrage nach Fremdfinanzierung.
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