Die Too Big to Fail-Problematik berge für die Banken tendenziell auch Anreize zu exzessiver Risikowahl, so im Mediengespräch der Schweizerischen Nationalbank (SNB) von heute. Philipp Hildebrand betrachtet die “Too Big to Fail”-Problematik in der Schweiz angesichts der Bedeutung der Grossbanken für den Schweizer Bankensektor und die Volkswirtschaft als besonders ausgeprägt und in vieler Hinsicht einmalig. Vizepräsident des Direktoriums der SNB vertritt die Meinung, dass „ein klar definiertes und international koordiniertes Liquidationsverfahren dazu beitragen würde, diese Problematik zu mildern“.
Das Zusammenspiel nationaler Rechtsordnungen sei jedoch äusserst komplex. Eine Lösung sei entsprechend aufwändig, so Hildebrand. Deshalb schlägt die SNB alternative Lösungsansätze vor: (1) Vorschriften, die im Krisenfall erlauben, die wichtigen („systemrelevanten“) Teile der Bank herauszulösen und die restlichen Teile zu liquidieren. (2) Massnahmen, die bei der Grösse der Banken ansetzen. Die Grösse einer Bank kann indirekt mittels Eigenkapitalregulierung gesteuert werden. Die SNB will diese und mögliche weitere Optionen mit FINMA (Aufsichtsbehörde) in enger Zusammenarbeit vertieft analysieren.
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