Die US-Notenbank hat den Tagesgeldzielsatz (FFR=Fed Funds Rate) unverändert in der Spanne zwischen 0 Prozent bis 0,25 Prozent (seit Dezember 2008) belassen. Das Zinsniveau werde für eine ausgedehnte Zeit bestehen bleiben. Die Währungshüter gaben sich verhalten optimistisch. Im Einzelnen:
Das Tempo des Abschwungs hat nachgelassen.
Inflation ist keine Bedrohung.
Die Staatsanleihenkäufe werden nicht ausweitet.
Die Konditionen an den Finanzmärkten haben sich in den vergangenen Monaten im allgemeinen verbessert.
Die Konsumausgaben stabilisieren sich.
Die Preise für Energiegüter und andere Rohstoffe sind zwar gestiegen, aber die wesentliche „Resource-Flaute“ werde die Kosten wahrscheinlich drücken.
Fed Funds Future Contracts, Graph: Fed St. Louis, June 2009
Fazit: Das Wort „Exit-Strategie“ kommt in der Erklärung zum Zins-Entscheid nicht vor. Die Fed dämpft die Hoffnungen, dass sie gegen Ende Jahr beginnen würde, die Zinsen zu erhöhen. Die Fed ist vorsichtig, die Zinsen „zu früh“ zu straffen und damit die Erholung abzuwürgen. Mittelfristig überwiegt Deflationsgefahr das Inflationsrisiko eindeutig. Langfristig muss die Fed in der Lage sein, die geldpolitische Expansion („quantitative easing“) zurückzuführen, um einen Anstieg der Inflation zu verhindern. Angesichts der anhaltenden Wachstumsschrumpfung, negativer Produktionslücke und der stockenden Kreditmärkte dürfte die Fed jedoch nicht vor 2010/2011 zu einem restriktiveren Kurs übergehen.
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