Die Futures, die an der Chicago Board of Trade gehandelt werden, antizipieren heute eine Chance von 28%, dass die Fed die Zinsen von derzeit nahe Null Prozent bald wieder auf 0,50% anhebt. Die Händler rechnen mit einem Zinsschritt der Fed bis Ende September. Die Wahrscheinlichkeit für einen Zinsanstieg betrug vergangene Woche noch 15%. Bis vor ein paar Monaten herrschte im Markt der Konsens, dass die Fed das gegenwärtige Zinsniveau bis mindestens Ende 2010 beibehalten würde.
Die gestiegene Zuversicht über den ökonomischen Ausblick und der deutliche Rückgang der Risikoaversion sorgen dafür, dass die Volatilität am Anleihenmarkt steigt (6 Monatshoch) und am Aktienmarkt sinkt. Wie realistisch ist es aber, eine baldige Zinserhöhung der Fed zu erwarten? In der mittleren Frist überwiegt noch der deflationäre Trend preistreibende Kräfte. Ausserdem sollte man sich davor hüten, zu viel in die Märkte hineinzulesen, weil diese nicht effizient sind, wie die klassische Theorie annimmt. Die Wirtschaftssubjekte sind nicht rational. Die Stimmung im Markt schwankt zwischen zwei Extremen wie Euphorie und Panik. Es gibt nicht nur Bullen und Bären, sondern auch Schafe und Wölfe. Das masslose Vertrauen in den Mechanismus des Marktes war der Auslöser der gegenwärtigen Wirtschaftskrise.
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