Die aktuelle Debatte „Inflation vs. Deflation“ spaltet Investoren weltweit, was die Anlagestrategie für die nahe Zukunft betrifft. Einem Bericht von WSJ zufolge setzt nun ein Hedge Fonds, der von einem langjährigen Mitarbeiter von Nassim Nicholas Taleb betreut wird, auf Hyperinflation. Die Erwartung ist die folgende: Die massiven Wirtschaftsstützungsprogramme der Regierungen werden zu einer Hyperinflation führen. Wie sieht die Anlagestrategie aus, wenn man mit einer Hyperinflation rechnet? Long: Erdöl, Mais, Kupfer. Aktien von Goldminen und Erdölbohrgesellschaften. Short: US-Treasuries.
Mitten in einer depressiven Wirtschaft in einen „Hyperinflation“-Zug aufzuspringen, erfordert eine ziemlich hohe Risikobereitschaft. Wenn man bedenkt, dass der CPI heute sowohl in den USA als auch im Euroland deutlich tiefer liegt als ein Jahr zuvor, ist es sehr schwer, nachzuvollziehen, wie man heute die Inflationsgefahr höher einschätzen kann. OK, die Geldbasis ist erheblich gestiegen. Aber um das Ausmass hat sich die Umlaufsgeschwindigkeit des Geldes verringert. Die Inflation ist daher kein Thema. Das Deflationsrisiko überwiegt eindeutig. In diesem Marktumfeld eine Wette auf Hyperinflation zu schliessen, kann sich eben nur ein Hedge Fonds leisten: Alles oder nichts.
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