Donnerstag, 11. September 2008

US-Treasury CDS unter Stress - TED-Spread signalisiert getrübte Stimmung

Die Freude über die Übernahme der beiden Hypothekenfinanzierer durch das amerikanische Finanzministerium ist nach 24 Stunden schnell wieder verpufft. Das finanzielle Engagement des Schatzamtes in Fannie Mae und Freddie Mac wird von seriösen Experten mit 200 bis 300 Mrd. Dollar beziffert. Das US-Haushaltsdefizit dürfte im kommenden Jahr auf 438 Mrd. Dollar ansteigen. Der Nachfolger von Bush-Administration hätte es nicht einfach, Steuern zu senken oder Staatsausgaben zu erhöhen. Kein Wunder, dass der US-Anleihenmarkt nach der Bekanntgabe der Rettungsaktion der Regierung für die GSEs unter Druck geraten ist. Die Händler befürchten eine Verschlechterung der Bonität der Vereinigten Staaten.

TED-Spread


Die Kontrakte auf US-Staatsanleihen sind gestern um 3,5 Basispunkte auf einen Rekordwert von 18 Basispunkten gestiegen. Von 6 Basispunkten im April. Im Vergleich: Credit Default Swaps (CDS) auf Deutschlands Staatspapiere kosten derzeit 8 Basispunkte, die CDS auf japanische Staatsanleihen 16,5 Basispunkte. Marktteilnehmer sind besorgt, dass der Bail-out von Fannie und Freddie auf den Büchern des Treasury lasten wird. Der TED-Spread, der als verlässlicher Indikator für das Risikomass am Interbankenmarkt gilt, kletterte indes auf 1,1798%. Die Differenz zwischen dem 3-Monats-Libor und der Rendite der 3-Monats-US-Schatzwechsel liegt im langfristigen Durchschnitt bei 0,47%. Ein Anstieg des Aufschlags bedeutet, dass die Liquidität am Geldmarkt knapp ist. Ein Rückgang hingegen deutet auf eine Entspannung hin. Der Höhenflug des TED-Spread bestätigt die Existenz der Kreditklemme (credit-crunch). Der Stress für den Bücherabschluss am Jahresende hat für die Banken bereits begonnen.

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