Das Feilschen um den 700 Mrd. Dollar schweren Rettungsfonds hat Verunsicherung im Markt verstärkt. Die US-Notenbank (Fed) und das Schatzamt wollen jetzt mit vereinten Kräften dagegen vorgehen, um das Vertrauen im Markt wiederherzustellen. Als Katalysator greifen sie dabei auf folgende Mittel:
1) Liquiditätsspritzen,
2) Refinanzierungsgeschäfte (z.B. TAF, TSLF und PDCF),
3) Kauf von Vermögenswerten (z.B. TARP und Erwerb von MBS)
4) Devisen-Swap-Kreditlinien (FX Swap Lines mit ausländischen Notenbanken wie EZB, SNB, BoJ usw.).
3 Month Bill Yield (1 Year); Quelle:wsj.online
Dazu zählen ferner laut einer Analyse von Morgan Stanley ABCP Kreditfazilitäten durch die Fed, Garantie für Geldmarktfonds des Schatzamts und das Kaufprogramm für die Diskont-Papiere von Fannie und Freddie durch die Fed von New York.
Mittlerweile erhöht sich die Anzahl von kritischen Stimmen unter den Marktakteuren, welche die Wirksamkeit des Bailout-Plans in Zweifel ziehen. Der Bedarf nach Sicherheit unter Martkteilnehmern ist so gross, dass die Rendite der 3-Monats Bill indes auf weniger als 0,5% gesunken ist. Der TED-Spread, der als verlässlicher Indikator das Risikomass am Interbankenmarkt anzeigt, kletterte auf 3,0%. Die Differenz zwischen dem 3-Monats-Libor und der Rendite der 3-Monats-US-Schatzwechsel liegt im langfristigen Durchschnitt bei 0,47%. Ein Anstieg des Aufschlags bedeutet, dass die Liquidität am Geldmarkt knapp ist. Ein Rückgang hingegen deutet auf eine Entspannung hin. Mit 3,13% am 18. September hat der TED-Spread den höchsten Stand seit 1984, seit Ersterfassung der Daten durch Bloomberg erreicht. Der Libor-OIS-Spread, einer der meist beachteten Stressindikatoren am Geldmarkt legte auf 1,70% zu. Das bedeutet eine Verdopplung innert zwei Wochen. Und es entspricht dem höchsten Wert seit Dezember 2001. Die Differenz zwischen dem 3-Monats-Libor und dem 3-Monats-Swapsatz notierte noch Ende August auf 78 Basispunkte. Im langfristigen Durchschnitt beträgt der Libor-OIS-Spread zwischen 19 bis 25 Basispunkte.
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