Der S&P/Case-Shiller Index zeigt einen anhaltenden Rückgang der Eigenheimpreise. Allerdings hat sich der Verfall im Tempo etwas verlangsamt. Der gegenwärtig existierende Häuserbestand reicht laut S&P aus, um die Marktnachfrage mehr als 11 Monate lang zu decken, was nahezu dem Doppelten des historischen Niveaus entspricht. Die staatliche Übernahme der Hypothekenfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac dürfte zwar zu sinkenden Hypothekenzinsen führen. Die Problematik „Kreditklemme“ im Sektor wäre aber noch lange nicht gelöst.
Solange der Eigenheimpreis niedriger ist als der aktuelle Wert der Hypothek, dürfte sich die Anzahl der Zwangsvollstreckungen nicht verringern. Die Eigenheimpreise werden aber noch mehr nachlassen müssen. Die Banken haben lange gezögert, das Thema „Abschreibungen auf problematische Wertpapiere“ (z.B. Mortgage Backed Securities, MBS) in Angriff zu nehmen, da sie gehofft haben, dass sich der Kreditmarkt schnell wieder erholen würde. Nun steigern sie ihre Rekapitalisierungsbemühungen. Denn das Jahresende rückt näher. Die Bewertungsverluste vermindern nämlich das Eigenkapital der Banken. Bei sinkenden Eigenmitteln müssen sie ihre Kredite verringern.
Fazit: Hände weg von Bankwerten. Der Aktienmarkt wird sich nicht erholen, bis der Immobilienmarkt sich stabilisiert hat. Das kann aber noch 12 bis 18 Monate dauern. Erst dann können die Banken wieder Kredite vergeben.
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