Nach der Verstaatlichung der beiden amerikanischen Hypothekenfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac stellt sich nun die Frage, was mit den Swaps der beiden Giganten passiert. Bedeutet die Tatsache, dass die Fannie und Freddie unter die staatliche Zwangverwaltung ("conservatorship") gestellt wurden, ein „Credit-Event“ (Kreditereignis, d.h. Ausfall)? Die Aktionäre verlieren ihre Rechte. Inhaber von Vorzugsaktien („preferred shares“) erhalten keine Dividende mehr. Wie steht es aber mit den CDS (Credit Default Swaps)-Kontrakten, die sich auf die Fannie und Freddie Anleihen beziehen?
Die Rettung der beiden quasi-staatlichen Hypothekenhäuser durch die öffentliche Hand bedeutet technisch gesehen ein „Kreditereignis“ für CDS. Kreditgeber sichern sich mit dem Erwerb von CDS gegen Zahlungsausfälle („default“). Es ist jedoch sehr schwierig, zu ermitteln, wie viele CDS auf Fannie und Freddie ausstehend sind. CDS werden bekanntlich nicht an der Börse („over the counter“) gehandelt. Die Preise sind daher keine Marktpreise, sondern „Marked-to-Model“. Die „International Swaps and Derivatives Association“ (ISDA) wertet inzwischen die Rettungsaktion als “Creditevent”. Market Maker von CDS, die von privaten Investoren gehandelt werden, wollen sich laut Boomberg auch zu einer Lagebeurteilung treffen. Handelsentwicklung ("settlement")eines Kreditereignis in diesem Ausmass war bisher aber unbekannt. Wie die CDS-Kontrakte nun beglichen werden, ist daher noch nicht geklärt.
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