Montag, 29. September 2008

TARP verabschiedet: Dennoch keine Atempause - Finanzkrise greift weltweit um sich

Am Sonntag wurde bekannt, dass die Kongressabgeordneten eine grundsätzliche Einigung über das Programm (Troubled Assets Relief Program: TARP) zum Auskauf von illiquiden Wertpapieren und faulen Krediten der Banken erzielt haben. Es kommt am Markt dennoch zu keinem Aufatmen. Der eschütternde Domino-Effekt der Finanzkrise erfordert fast täglich neue Opfer. Nach dem Zusammenbruch der einst führenden amerikanischen Sparkasse Washington Mutual steht nun die Grossbank Wachovia kurz vor der Übernahme.


S&P 500 Index

Unterdessen weitet sich die Finanzkrise auch auf europäische Banken aus. Mit Hypo Real Estate (HRE) ist erstmals ein DAX-Wert wegen Fehlspekulationen ernsthaft ins Wanken geraten. Der Münchener Immobilienfinanzierer erhält aus einem Konsortium aus dem deutschen Finanzsektor ein Kreditpaket über mehrere Mrd. Euro. Die belgische Regierung hat indes für 4,7 Mrd. Dollar 49% der Anteile am angeschlagenen belgisch-niederländischen Finanzkonzern Fortis gekauft. Ferner soll der britische Immobilienfinanzierer Bradford & Bingley nach Medieninformationen verstaatlicht und zerschlagen werden.

Sollte die Verabschiedung des TARP-Programms auf die Aktienmärkte auswirken, ist es ratsam, schnell Positionen zu bereinigen. Allem Anschein nach dürfte eine Erleichterung an der Börse nur von kurzer Dauer sein. Es ist nur eine Frage der Zeit, dass die widrigen Konditionen am Kreditmarkt auf die Realwirtschaft überschwappen. Die Unternehmensgewinne werden in diesem Marktumfeld drastisch fallen. Die Wiederherstellung des Vertrauens dürfte mehrere Monate anhalten.

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