Das amerikanische Finanzministerium hat am Wochenende veranlasst, dass die beiden Hypothekenfinanzierer Fannie und Freddie nationalisiert werden. Das maximale Engagement des Staats wird dabei schätzungsweise mit 200 Mrd. Dollar beziffert. Die beiden börsenkotierten Unternehmen haben in den zurückliegenden vier Quartalen Verluste von insgesamt 14 Mrd. Dollar verbucht. Die Aktien sind seit Jahresbeginn jeweils um 90% gefallen.
Fannie und Freddie haben den Auftrag, den amerikanischen Immobilienmarkt mit Liquidität zu versorgen. Die beiden Hypothekarinstitute wurden nach der „Grossen Depression“ in den 1930er Jahren gegründet, um nach der Wirtschaftskrise den verarmten Bürgern zu einem Haus zu verhelfen.
1938: Fannie Mae (als Federal National Mortgage Association) im Rahmen von Roosevelts „New-Deal“-Politik gegründet.
1954: Teilprivatisierung
1968: Umwandlung in eine Aktiengesellschaft
1970: als Konkurrent Freddie Mac (Federal Home Loan Mortgage Corporation) gegründet.
1971: Fannie und Freddie halten rund 6% aller amerikanischen Hypothekendarlehen
2007: Fannie und Freddie (genannt auch GSE = Government Sponsored Enterprise) garantieren in den USA für Hypothekendarlehen im Wert von rund 5'300 Mrd. Dollar (und damit rund die Hälfte aller in den USA vergebenen Hypothekenkredite).
2008: Die beiden quasi-staatlichen Hypothekenfinanzierer werden unter „Conservatorship“ (staatlicher Verwalter, Vormund) gestellt. Das heisst, die FHFA (Federal Housing Finance Agency) die zuständige Aufsichtsbehörde übernimmt die Kontrolle.
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