Der Markt für strukturierte Produkte liegt zur Zeit brach. Die Liquidität ist völlig ausgetrocknet. Moody’s Investors Service hat gestern den Performance-Ausblick für Collateralized Debt Obligation (CDO) heruntergestuft. Das Rating wurde von bisher „stabil/negativ“ auf „negativ“ herabgesetzt. Grund: anhaltende Wirtschaftsschwäche. Die konjunkturelle Abkühlung werde eine Zunahme an Defaults (Ausfall von Anleihen) auslösen.
CDOs sind durch Kreditforderungen unterlegte Schuldtitel. Es handelt sich dabei um besicherte Schuldverschreibungen, die auf dem Grundsatz von „Verbriefung“ beruhen. CDOs gelten im allgemeinen als komplexe Wertpapiere, die ein Pool an Krediten bündeln und das Risiko in verschiedene Tranchen aufteilen. Die Tranchen werden von den Rating-Agenturen jeweils einzeln bewertet. Eine CDO erwirbt aber nicht direkt Hypotheken, sondern die Mortgage Backed Securities (MBS, eine spezielle Form von ABS, die durch eine Hypothek abgesichert ist). Eine Rating-Reduktion bedeutet nun, dass in naher Zukunft mit einer Reihe von negativen Ratingsfolgerungen für manche „Junior Bonds“ gerechnet werden muss. In Folge der Subprime-Krise ist der Kreditmarkt zum Erliegen gekommen. Kreditnahme-Kosten waren für Unternehmen laut Bloomberg noch nie so hoch wie zuvor im Jahre 2003. Von Moody’s Rückstufung sind einzig die mit Anleihen aus den sog. Emerging-Marktes unterlegte CDOs verschont geblieben. Dennoch lässt sich fast ein Jahr nach dem Ausbruch der Immobilienmarktkrise schlussfolgern, dass der CDO-Markt keine Überlebenschance hat.
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