Nächste Woche wird die Environmental Protection Agency
Neuregelung der Begrenzung der Erderwärmung verkünden.
Obwohl wir die Details noch nicht
kennen, sagen Anti-Umweltgruppen jetzt schon enorme Kosten und den wirtschaftlichen
Untergang voraus. Glauben Sie ihnen nicht, schreibt Paul Krugman in seiner lesenswerten Kolumne („Cutting back on Carbon“) am Freitag in NYTimes.
Alles, was wir wissen, legt nahe,
dass wir grosse Senkung der Treibhausgasemissionen zu geringen Kosten für die
Wirtschaft erreichen können, unterstreicht der am Graduierten Zentrum der City University of New York (CUNY)
lehrende Wirtschaftsprofessor.
Man braucht einfach die
amerikanische Handelskammer zu fragen. Das ist aber nicht die Botschaft, die
die amerikanische Handelskammer versucht, in einem Bericht, der am Mittwoch vorgelegt wurde, mitzuteilen, erklärt Krugman. Es soll
damit den Eindruck hinterlassen werden, dass die EPA-Neuregelung Schaden
anrichtet. Aber wenn man sich auf den Berichtsinhalt konzentriert anstatt auf
die Rhetorik, entdeckt man, dass die Zahlen erstaunlich klein sind.
Der Bericht betrachtet
insbesondere ein CO2-Programm, welches wesentlich ambitionierter ist als wir
tatsächlich sehen werden. Und es kommt zu dem Schluss, dass das Programm zwischen
heute und 2030 Kosten in Höhe von 50,2 Mrd. USD pro Jahr verursachen werde. Das
soll wie eine grosse Sache klingen. Heutzutage ist es aber nicht viel Geld, so
Krugman.
Man denke daran, dass die US-Wirtschaft 17‘000 Mrd. USD beträgt. Und sie wächst im Laufe der Zeit weiter.
Was die amerikanische Handelskammer eigentlich sagt, ist, dass wir dramatische
Schritte in Sachen Klima unternehmen können, während unser Einkommen nur um ein
Fünftel von 1 Prozent reduziert würde. Das ist günstig, hebt Krugman hervor.
Und das beruht auf die eigenen
Zahlen der Anti-Umweltschützer. Die tatsächlichen Kosten würden höchstwahrscheinlich
viel geringer ausfallen.
Man mag sich fragen, warum die
Handelskammer so heftig die Massnahmen gegen die globale Erwärmung bekämpft,
wenn die Kosten des Handelns so klein sind? Die Antwort ist laut Krugman, dass
die Handelskammer Sonderinteressen vertritt, nämlich die des Steinkohlenbaus
und zugleich anti-wissenschafltichen Ansichten der Republikanischen Partei
dient.
Schliesslich nimmt Krugman sich
auch der Argumentation der Anti-Umweltschützer an: Die Behauptung, dass das,
was wir auch unternehmen, nicht entscheidend ist, weil andere Länder, z.B.
China immer mehr Kohle verbrennen werden. Das ist falsch, erklärt Krugman. Es
ist richtig, dass wir eine internationale Vereinbarung brauchen. Aber der
amerikanische Unwillen, zu handeln, war bisher das grösste Hindernis für ein
solches Abkommen.
Wir haben die Details der neuen
Klima-Aktion-Vorschläge noch nicht gesehen. Wir können einigermassen sicher
sein, dass die wirtschaftlichen Kosten des Vorschlags klein sein werden, weil
die Forschung es besagt, auch wenn die Forschung von Anti-Umweltschützer
bezahlt wird. Den Planeten zu retten, wäre erstaunlich günstig, hält Krugman
als Fazit fest.
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