Donnerstag, 29. Mai 2014

Der aktuelle Finanzstabilitätsbericht der EZB für den Euro-Raum

Die EZB ist besorgt. Die Suche nach Rendite, die sich zuspitze, könnte Ungleichgewichte entstehen lassen und eine scharfe und ungeordnete Abwicklung der jüngsten Kapitalflüsse auslösen. So steht es jedenfalls in dem gestern vorgelegten Finanzstabilitätsbericht für den Euro-Raum zu lesen.

Eine Art Warnung vor Finanzmarkt-Crash? Wer weiss!

Im Wesentlichen gibt es laut EZB drei Risiken für die finanzielle Stabilität im Euro-Raum im Hinblick auf die nächsten 18 Monate.

(1) Eine abrupte Umkehr der globalen Suche nach Rendite inmitten von Illiquidität und einer verzerrten Entwicklung der Vermögenspreise. Gemeint ist damit die „Möglichkeit einer ungeordneten Anpassung in den Finanzmärkten“. Finanzinstitutionen seit laut EZB auf ausreichend Kapital-Puffer angewiesen, um einer solchen Situation stand zu halten.

(2) Anhaltende geringe Profitabilität und der „Bilanz-Stress“ der Banken in einer Umgebung mit niedriger Inflation und einem geringen Wirtschaftswachstum. Weitere Massnahmen seien daher erforderlich, um die Skepsis im Hinblick auf die Bankbilanzen im Euro-Raum zu mindern.



Staatsschulden und Haushaltsdefizite im Euro-Raum, Graph: ECB Financial Stability Review, May 28, 2014

(3) Im Angesicht der feststeckenden politischen Reformen, unzureichender Deckung der Banken mit Kapital und eines lang anhaltenden Zeitraums mit einem niedrigen nominalen Wirtschaftswachstum könnten Besorgnisse über die Nachhaltigkeit der Staatsschulden wieder aufflammen.


Staatsanleihen in den Beständen der Banken im internationalen Vergleich, Graph: ECB Financial Stability Review, May 28, 2014


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