Im internationalen Vergleich
führen die USA die Liste mit dem Anteil an Stellen mit tiefen Löhnen. 2001
lagen die USA noch auf dem fünften Rang.
Kein Wunder, dass in den USA derzeit
eine hitzige Debatte über eine ausgewogene Verteilung der Einkommen auf die
privaten Haushalte stattfindet.
Präsident Obama hat Ende Januar in seiner Rede zur Lage der Nation
angekündigt, den Mindestlohn auf 10,10 USD zu erhöhen, um die wachsende
Ungleichheit in den USA zu bekämpfen.
Die Arbeitsplätze mit niedrigem
Lohn werden häufiger von Frauen und Jugendlichen besetzt, während die
Republikanische Partei sich gleichzeitig dafür einsetzt, wichtige Leistungen im sozialen
Bereich zu kürzen.
Anteil an Stellen mit tiefen
Löhnen im internationalen Vergleich, Graph:
Morgan Stanley
Man denke kurz darüber nach, wie
sinnlos und zynisch die von der EU gegenwärtig verfolgte angebotsseitige
Wirtschaftspolitik ist, Lohnsenkung ("internal devaluation") und Flexibilisierung der Arbeitsmärkte als
einzigen Ausweg aus der Krise anzusehen.
Wie Heiner Flassbeck in seinem neuen, lesenswerten Buch („66 starke Thesen zum Euro“) beschreibt, „spiegelt der Lohn in einer
funktionierenden Marktwirtschaft gerade nicht die Produktivität des Einzelnen
wider, sondern die Produktivität, die die Gesellschaft asl Ganzes jeweils
erreicht“.
Es ist daher vollkommen falsch, davon zu reden wie z.B. Marcel Fratzscher, DIW-Präsident, dass der Lohn des Arbeitnehmers seine
Produktivität sehr eng widerspiegeln sollte.
Wenn der Lohn eines Arbeitnehmers
sehr eng seine Produktivität widerspiegeln würde, dürften Krankenschwester,
Lehrer und Polizisten niemals mehr Lohn bekommen.
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