Die Entwicklung der Geldmenge M3 im Euro-Raum ist rückgängig. Im April hat sich das Geldmengenaggregat
um 0,8% zurückgebildet. Im drei Monate-Durchschnitt hat die Geldmenge M3 (d.h.
M2 + Termineinlagen in EUR) um 1% abgenommen.
Im Unterschied zu
Notenbankgeldmenge (monetary base) bestehen die Geldmengen M1, M2 und M3 hauptsächlich aus Geld,
das die Banken geschaffen haben.
Der Rückgang des
Geldmengenwachstums verdeckt, dass die gesamte Kreditvergabe im Euro-Raum
(einschliesslich Regierungen) mit einer konstanten Rate von 2,2% (annualisiert)
zurückgegangen ist.
Geldmenge und Kreditwachstum im
Euro-Raum, Graph: Morgan Stanley
Bemerkenswert ist, dass die
europäischen Banken ihre Bestände an Staatsanleihen weiter aufstocken. Banken
in Deutschland, Italien und den Niederlanden haben im April europäische
Staatsanleihen im Wert von 12 Mrd. EUR gekauft. Die aktivsten Verkäufer von
Staatspapieren waren allerdings die Banken in Irland und Frankreich.
Kreditvergabe durch MFI
(Kreditinstitute) an den Privatsektor, Graph:
Morgan Stanley
Die anhaltende schwache Praxis
der Kreditvergabe der Banken bestärkt die Erwartung, dass die EZB im Juni die
Zinsen weiter senkt, wie Elga Bartsch von Morgan
Stanley nahelegt.
Bestände an Staatsanleihen im
Euro-Raum, Graph: Morgan Stanley
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