Freitag, 30. Mai 2014

Die monetäre Entwicklung im Euro-Raum

Die Entwicklung der Geldmenge M3 im Euro-Raum ist rückgängig. Im April hat sich das Geldmengenaggregat um 0,8% zurückgebildet. Im drei Monate-Durchschnitt hat die Geldmenge M3 (d.h. M2 + Termineinlagen in EUR) um 1% abgenommen.

Im Unterschied zu Notenbankgeldmenge (monetary base) bestehen die Geldmengen M1, M2 und M3 hauptsächlich aus Geld, das die Banken geschaffen haben.

Der Rückgang des Geldmengenwachstums verdeckt, dass die gesamte Kreditvergabe im Euro-Raum (einschliesslich Regierungen) mit einer konstanten Rate von 2,2% (annualisiert) zurückgegangen ist.



Geldmenge und Kreditwachstum im Euro-Raum, Graph: Morgan Stanley

Bemerkenswert ist, dass die europäischen Banken ihre Bestände an Staatsanleihen weiter aufstocken. Banken in Deutschland, Italien und den Niederlanden haben im April europäische Staatsanleihen im Wert von 12 Mrd. EUR gekauft. Die aktivsten Verkäufer von Staatspapieren waren allerdings die Banken in Irland und Frankreich.


Kreditvergabe durch MFI (Kreditinstitute) an den Privatsektor, Graph: Morgan Stanley

Die anhaltende schwache Praxis der Kreditvergabe der Banken bestärkt die Erwartung, dass die EZB im Juni die Zinsen weiter senkt, wie Elga Bartsch von Morgan Stanley nahelegt.




Bestände an Staatsanleihen im Euro-Raum, Graph: Morgan Stanley

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