Es ist ein offenes Geheimnis,
dass die Finanzkrise von 2008 v.a. in akademischen Kreisen ein Umdenken über
die Art und Weise, wie die Volkswirtschaftslehre unterrichtet wird, ausgelöst
hat.
Antonio Fatas fasst in seinem Blog die konkreten Fragestellungen und Lösungsvorschläge in Bezug auf die
jüngste Entwicklung adäquat zusammen.
Der an der INSEAD lehrende Wirtschaftsprofessor
ist sich aber nicht sicher, ob die jüngste globale Wirtschaftskrise den
Hauptgrund darstellt, den Lehrplan für die Volkswirtschaftslehre (VWL) zu
ändern.
Er räumt zwar ein, dass die
Ökonomen gescheitert sind, viele Aspekte der Krise vorauszusehen. Aber es hat
mit Mangel an Instrumenten oder Verständnis von der Materie nichts zu tun. „Wir
haben genügend Modelle in der VWL, die die meisten Phänomene, die die weltweite
Finanzkrise verursachten und verbreiteten, erklären können“, so Fatas.
Es gibt viele Modelle, wo
Menschen nicht rational handeln, wo Finanzmärkte von Blasen geprägt sind und wo
mehrere Gleichgewichte (multiple
equilibria) neben einander bestehen, die verwendet werden können, um die
vergangenen zehn Jahre zu fassen.
Die Frage ist jedoch, warum die
Ökonomen sich nicht auf richtige Modelle und Methodik konzentrieren? Fatas
zeigt in diesem Sinne, wo die Ökonomen versagt haben. Die Liste der Fehler, die
die Ökonomen im VWL-Unterricht begehen, sieht wie folgt aus:
Zu viel Theorie; es wird nicht ausreichend Gewicht auf die Erklärung der empirischen Phänomene gelegt.
Zu viele kontra-intuitive Ergebnisse. Ökonomen lieben es, Dinge beizubringen, die überraschend sind.
Die Notwendigkeit für eine vereinheitlichte Theorie.
Ökonomen unterrichten, was das Publikum hören will.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen