Die Finanzkrise von 2008 und die
Nachwirkungen waren eine Art Messzeit für die Ökonomen, und zwar in moralischer und intellektueller
Hinsicht.
Man kann auch sagen, dass
Ökonomen mit dem Lackmustest es schwer hatten, auch in Bezug auf die Auswirkungen
der verschiedenen Massnahmen, die die Zentralbanken ergriffen, einvernehmliche
Prognosen zu liefern.
Im Vergleich zu den Diskussion
über die Weiterentwicklung der Wirtschaft in den 1970er Jahren gab es diesmal
ziemlich absurde Vorhersagen. Beispielhaft ist die Behauptung, dass der starke Anstieg
der Notenbankgeldmenge zu einer galoppierenden Inflation führen würde.
Der Hinweis auf Japans
Erfahrungen in den 1990er Jahren und die Theorie der Liquiditätsfalle wurden vor allem von den Anhängern des neo-klassischen Dogmas regelrecht zurückgewiesen.
Doch die Geschichte legt nahe, dass die Great Deleveraging (Schuldenabbau im Privatsektor) noch viel länger anhält. Hier ist eine bemerkenswerte Abbildung dazu, die das Verhältnis zwischen Ausleihungen und Einlagen bei Banken zeigt.
The loan-to-deposit ratio of Europe's Bank, Graph: Morgan Stanley
Das Loans-to-Deposits Verhältnis
der europäischen Banken fällt seit dem Spitzenwert vom vierten Quartal 2008
weiter, so ziemlich ähnlich wie nach der Credit-Bubble-Phase in Japan und den
USA.
1 Kommentar:
Wie ist es möglich, dass lt. Grafik (es betrifft ja meist den Zeitraum ab 2008/9) das Verhältnis von Einlagen zu den Krediten überall so ist, dass die Verbindlichkeitensumme deutlich über der Einlagensumme liegt? Ist es doch so, dass so gut wie alles Buchgeld durch Kredite geschöpft wird. Muss festgestellt werden, dass das "unsichtbare" Buchgeld insgesamt in Ländern wie etwa China geparkt ist? Dort, und woanders müsste die Quote spiegelbildlich sein (unter 100%), oder habe ich etwas übersehen?
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