Die EZB hat am 7. Juli angefangen, erstmals sog. Covered Bonds (besicherte Anleihen) am offenen Markt zu kaufen. Nach eigenen Angaben hat die EZB bisher 23 Mio. € an Pfandbriefen erworben. Es gibt aber keine Details dazu. Bekannt ist, dass die EZB sowohl „legislative“ als auch „non-legislative“ Covered Bonds kaufen will. Über den Kaufplan ist aber bislang ziemlich vage kommuniziert worden, wie die Marktbeobachter klagen. Warum? Das weiss niemand. Der Markteintritt der EZB hat aber das Umfeld von Pfandbriefen auf alle Fälle wiederbelebt. Die Risikoaufschläge am Sekundärmarkt sind enger geworden. Der Primärmarkt ist wieder eröffnet worden.
Seit Jahresbeginn sind Covered Bonds im Volumen von 33,3 Mrd. € ausgegeben worden. Davon wurden laut Morgan Stanley 21,75 Mrd. € seit der EZB-Ankündigung im Mai emittiert worden. Rund 70% der Neuemissionen (Volumen) fällt auf Deutschland und Frankreich. Die Emissionsbedingungen haben sich indes verbessert. Analysten erwarten einen weiteren Anstieg der Neuemissionen im weiteren Verlauf des Jahres. Im Jahre 2008 waren insgesamt 64 Mrd. € an Pfandbriefen emittiert. Wo liegen aber Risiken? Morgan Stanley Analystin Michelle Bradley sieht v.a. zwei Gefahren: (1) Die Stabilität im Banking System: Der Bankensektor hat sich zwar inzwischen etwas stabilisiert, aber die Lage bleibt dennoch fragil. Eine Verschlechterung wäre daher negativ für den Covered Bonds Markt. (2) Wohnungsmarkt: Der Wert des Grundeigentums ist für das „collateral pool“ an sich wichtig, aber es ist auch wichtig für die Bankbilanzen, was die Stärke betrifft. Eine andere Frage ist die der Kreditausfälle. Inwiefern sind die Banken in der Lage, diese im „cover pool“ zu ersetzen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen