Sonntag, 12. Juli 2009

Ertragskurve (Yield Curve) und ihre Vorteile

Im Frühling waren die Renditen am langen Ende der Kurve durch die Decke geschossen. Die Gründe waren: (1) Angst vor Inflation, (2) Besorgnisse wegen Haushaltsdefizit und (3) Hoffnungen auf sog. grüne Sprösslinge. Zu Beginn der Sommerpause entspannt sich nun die Situation. Die Angst vor einer ausufernden Inflation hat sich als unbegründet erwiesen. Aus grünen Spösslingen wurde welkes Unkraut. Expansive Fiskalpolitik ist notwendig, weil die Leitzinsen bei nahe Null liegen und die Notenbank diese nicht weiter senken kann.


Yield Curve, Graph: Bloomberg.com

Die Renditen liegen heute erneut etwas tiefer, aber sie verlaufen dennoch signifikant höher als das tiefe Niveau, als die Krise sich mit der Lehman-Pleite zugespitzte. Das ist wiederum darauf zurückzuführen, dass die Realrenditen inzwischen erheblich gestiegen sind. Das ist jedoch nicht beunruhigend. Die Ertragskurve unterscheidet sich von allen anderen Wirtschaftsindikatoren dadurch, dass sie nicht von einer staatlichen Behörde oder einem privaten Institut erstellt wird. Sie stammt aus den Finanzmärkten. Der Vorteil der Ertragskurve ist, dass ihre Form sich jederzeit im Verlauf eines Handelstages einlesen lässt.


Real Interest Rates, Graph: Fed St. Louis, Monetary Trends, July 2009

Keine Kommentare: