„Bierkonsum in Deutschland ist auf den tiefsten Stand seit der Wiedervereinigung abgesackt“, berichtet faz.net heute. Der Bierabsatz fällt zusammen, obwohl die Verbraucherpreise in Deutschland erstmals seit 22 Jahren rückläufig sind. Der Konsumentenpreisindex beträgt im Juli annualisiert Minus 0,6% (Juni: Minus 0,1%). Auf Monatsbasis beläuft sich die Teuerungsrate auf Minus 0,1%. Schlechtes Wetter, eine alterne Gesellschaft, oder das Rauchverbot? Was ist Mitschuld? Der Staat ist derzeit der einzige Marktteilnehmer, der Geld ausgibt, da die aggregierte Nachfrage zum Erliegen gekommen ist. Das Halten von Geld bei Null Prozent Zins kostet nichts. Die Zentralbank hat sich daher indes zu einer Staatsbank mutiert, und vermittelt in dieser neuen Rolle als „lender of first resort“ zwischen den Geschäftsbanken.
Schwache Umsätze drücken auf die Gewinnmargen. Unternehmen halten sich mit Investitionen zurück. Löhne sind ins Stocken geraten. Verbraucher geben kein Geld aus. Die Wirtschaft befindet sich nach wie vor in einer ernsten Notlage, obwohl das Tempo des Abschwungs inzwischen abgenommen hat. Die alternative Politik der „mengenmässigen Lockerung“ (QE) der Notenbanken und die Staatsausgaben (expansive Fiskalpolitik) helfen, damit keine Abwärtsspirale entsteht, wie Japan sie in den 1990er Jahren erlebt hat. Auch für Bier gilt: Die Nachfrage bestimmt das Angebot.
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