Samstag, 10. Januar 2015

Euros Anteil als internationale Reservewährung verzeichnet Rückgang

Mehr als 98% aller Devisenreserven entfallen laut IWF auf den USD, den EUR, das Pfund und den japanischen Yen. 

Die Zentralbanken weltweit halten aber zur Zeit den niedrigsten Anteil an EUR in den Devisenreserven, wie Morgan Stanley mit der folgenden Abbildung berichtet.

Dass die Reserve-Manager (RM) den Euro-Anteil in den letzten Monaten abbauen, hat zum Teil sicherlich mit der Erwartung einer wie auch immer auszusehenden QE-Politik durch die EZB tun.




Anteil des EUR an den Devisenreserven der Emerging Markets-Länder ist auf den tiefsten Wert seit 2002 gefallen, Graph: Morgan Stanley


Es gilt zugleich auch zu berücksichtigen, dass die Rendite der deutschen Staatspapiere bis (einschliesslich) 5 Jahren Laufzeit eine negative Rendite abwerfen.


Rendite der Staatspapiere (USD, EUR und YEN) im Vergleich (1 bis 10 Jahre), Graph: Morgan Stanley

Die konventionelle Geldpolitik ist darauf ausgerichtet, eine Rezession mit Zinssenkungen zu bekämpfen.

Mit der unkonventionellen Geldpolitik hingegen versucht eine Zentralbank, auf die Erwartungen im Markt Einfluss zu nehmen: sie verkauft kurzfristige Papiere und kauft damit langfristige Papiere, mit dem Ziel den Risiko-Aufschlag (spread) zwischen den kurzfristigen und langfristigen Wertpapieren zu verengen.

Es ist m.a.W. eine Art Austausch (swap), den die Zentralbank anstrebt, wenn die nominalen Zinsen nahe Null liegen (zero lower bound), um Investoren zu Risikofreude zu animieren.

Der geldpolitische Transmissionsmechanismus funktioniert i.d.R. über den Immobilienmarkt. Da der Häusermarkt (1), insbesondere im amerikanischen Fall, schwer angeschlagenen ist und es einen Überhang an Überkapazitäten gibt, arbeitet die Notenbank durch den Aktienmarkt (2) und den Devisenmarkt (3) .

Das heisst, dass die Abschwächung der Landeswährung „in Kauf genommen“ wird. Es ist daher ein offenes Geheimnis, dass der Euro bereits im Vorfeld der QE-Vorbereitungen der EZB zur Abwertung neigt.


Negative Real-Renditen in EUR über alle Laufzeiten hindurch, Graph: Morgan Stanley

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