Sucht man eine kurze Antwort auf die Frage, ob die
wirtschaftliche Entwicklung enttäuschend ist oder nicht, kommt man an einem
Indikator nicht vorbei: Produktionslücke (output gap).
Und der Abstand (gap) zwischen der aktuellen und der potenziellen
Produktion (output) deutet darauf hin,
dass die Performance der Wirtschaft sechs Jahre nach dem Ausbruch der
Finanzkrise trotz der Nullzins-Grenze (zero lower bound) schwach ist.
Die Daten des Congressional Budget Office (CBO) legen
nahe, dass die Produktionslücke in den USA derzeit rund 3% beträgt.
Auf dieser Seite des Atlantiks bestehen die Entscheidungsträger
unbekümmert weiter darauf, makroökonomische Probleme auf der Nachfrage-Seite
mit mikroökonomischen Massnahmen (Struktur-Reformen) auf der Angebot-Seite zu
lösen. Das Resultat ist die anhaltende hohe Arbeitslosigkeit, mit der zunehmenden Gefahr der Zerstörung des
Sozialgefüges.
Während die Austeritätspolitik die Inlandsnachfrage in Europa weiter belastet, droht der
Wirtschaft eine Deflationsfalle.
Die Erholung der Wirtschaft läuft im
historischen Vergleich deutlich langsamer als gewöhnlich, Graph: WSJ
Simon
Wren-Lewis schreibt in einem aktuellen Artikel in voxeu, dass die Erholung der Wirtschaft nicht so träge ausgefallen wäre und die
Nominalzinsen nicht an der Null-Grenze gelegen hätten, wenn die USA,
Grossbritannien und die Eurozone von 2010 an nicht eine kontraktive Fiskalpolitik verfolgt hätten.
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