Samstag, 31. Januar 2015

Warum ist die Erholung der Wirtschaft so träge?

Sucht man eine kurze Antwort auf die Frage, ob die wirtschaftliche Entwicklung enttäuschend ist oder nicht, kommt man an einem Indikator nicht vorbei: Produktionslücke (output gap).  

Und der Abstand (gap) zwischen der aktuellen und der potenziellen Produktion (output) deutet darauf hin, dass die Performance der Wirtschaft sechs Jahre nach dem Ausbruch der Finanzkrise trotz der Nullzins-Grenze (zero lower bound) schwach ist.

Die Daten des Congressional Budget Office (CBO) legen nahe, dass die Produktionslücke in den USA derzeit rund 3% beträgt.

Auf dieser Seite des Atlantiks bestehen die Entscheidungsträger unbekümmert weiter darauf, makroökonomische Probleme auf der Nachfrage-Seite mit mikroökonomischen Massnahmen (Struktur-Reformen) auf der Angebot-Seite zu lösen. Das Resultat ist die anhaltende hohe Arbeitslosigkeit, mit der zunehmenden Gefahr der Zerstörung des Sozialgefüges.

Während die Austeritätspolitik die Inlandsnachfrage in Europa weiter belastet, droht der Wirtschaft eine Deflationsfalle.


Die Erholung der Wirtschaft läuft im historischen Vergleich deutlich langsamer als gewöhnlich, Graph: WSJ



Simon Wren-Lewis schreibt in einem aktuellen Artikel in voxeu, dass die Erholung der Wirtschaft nicht so träge ausgefallen wäre und die Nominalzinsen nicht an der Null-Grenze gelegen hätten, wenn die USA, Grossbritannien und die Eurozone von 2010 an nicht eine kontraktive Fiskalpolitik verfolgt hätten.

Keine Kommentare: