Die SNB hat am 15. Januar 2015 nach
etwas mehr als drei Jahren überraschend die Untergrenze für den EUR aufgegeben.
Die Kapitulation der Schweizer Währungshüter hat weltweit renommierte Ökonomen wie vor den Kopf gestossen.
Handelsgewichtet hat sich der CHF
an diesem epischen Tag im Januar um 15% aufgewertet.
SNB Devisenreserven und Mindestkurs (1,20 CHF per EUR), Graph: Morgan Stanley
Die Volatilität (intraday) des Schweizer Franken Wechselkurses
gegenüber dem Euro, Graph: Bloomberg
Die zweite Abbildung zeigt, dass
die Preisschwankungen des Schweizer Franken die des Rubel, dem weltweit
volatilsten Währung in den vergangenen 12 Monaten übertroffen hat. Die
CHF-Schwankungen hat an einem Tag das Fünffache der Volatilität der russischen Währung erreicht,
wie Bloomberg meldet.
Die Volatilität des CHF ist auf
261% geklettert, wonach die Schweizer Landeswährung den Tag mit einer Aufwertung
in Höhe von 23% (intraday sogar ca. 40%) gegenüber dem EUR abschloss.
Nur wenn die SNB überzeugt ist,
die Deflation im Griff zu haben, und die Wirtschaft mit einem stärkeren
CHF-Kurs zurechtkommt, war der Zeitpunkt für die Kursfreigabe richtig,
unterstreicht Barry Eichengreen in
einem lesenswerten Artikel („The SNB
Shock“) in Finanz und Wirtschaft.
Nach der Aufhebung des
Mindestkurses erfreuten sich Schweizer Staatsanleihen allgemeiner Beliebtheit:
Die Rendite der Schweizer Bonds mit 10 Jahren Laufzeit ist erstmals überhaupt
unter Null abgerutscht. Gestern notierte sie nach Angaben der ZKB 0,079% im Minus.
Exkurs:
Je nach Blickwinkel:
Von einem Floor redet man, wenn “1.20
CHF per EUR“ gemeint ist.
Wenn von Ceiling die Rede ist, ist der Wechselkurs “1 EUR per 0,833 CHF“ gemeint.
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