Der Schweizer Import-Preis-Index ist im Dezember annualisiert um sage und schreibe 3%
eingebrochen. Das heisst, dass das Preisniveau gegenüber dem Vorjahr um 3,0%
tiefer lag.
Das zeigt das dramatische Ausmass
der Deflationsgefahr aus der Eurozone in Richtung der Schweizer Wirtschaft. In
der Eurozone wird bekanntlich seit dem Ausbruch der Finanzkrise von 2008/09
eine harsche Austeritätspolitik verfolgt: "Alle müssen die Gürtel enger
schnallen", was auf der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage lastet.
Der Regimewechsel der SNB (die
Aufgabe des Mindestkurses 1,20 CHF per EUR) scheint aus dieser Sicht zu einem
denkbar ungünstigen Zeitpunkt stattzufinden. Es besteht kein Zweifel daran,
dass die Entkopplung des CHF vom EUR die Glaubwürdigkeit der SNB aufs Spiel setzt.
Schweizer Import Preis Index
2014, Graph: BFS
Wie geht es aber jetzt mit der
Geldpolitik weiter? Denn die Aufhebung des Mindestkurses bedeutet praktisch das
Ende der QE-Politik durch die SNB.
Die SNB hat zwar zugleich auch den Zinssatz für Guthaben auf den Girokonten auf minus 0,75% gesenkt, um eine
unangemessene Straffung der monetären Rahmenbedingungen zu verhindern. Aber die
Inflationserwartungen in der Eurozone verzeichnen ein Allzeit-Tief.
Die ganze Entwicklung in Europa
zeigt, wie schwer es ist, mit der konventionellen Geldpolitik die Wirtschaft
anzukurbeln, wenn die nominalen Zinsen nahe null liegen (zero lower bound).
Es muss vor diesem Hintergrund
nicht einmal eine vollständige Deflation vorliegen. Es ist sehr schwierig, die
disinflationären Kräfte abzuwehren. Der europäische Ansatz, in einer schwer
angeschlagenen Volkswirtschaft die Ausgaben zu kürzen, war von Anfang an eine
besonders schlechte Idee. Die unmittelbaren Kosten sind in Form von anhaltend
hoher Arbeitslosigkeit täglich sichtbar.
Wie kommt die Schweizer
Wirtschaft jetzt aus der Deflationsfalle?
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