Montag, 19. Januar 2015

Schweizer Import-Preis-Index verzeichnet einen Rückgang von 3 Prozent

Der Schweizer Import-Preis-Index ist im Dezember annualisiert um sage und schreibe 3% eingebrochen. Das heisst, dass das Preisniveau gegenüber dem Vorjahr um 3,0% tiefer lag.

Das zeigt das dramatische Ausmass der Deflationsgefahr aus der Eurozone in Richtung der Schweizer Wirtschaft. In der Eurozone wird bekanntlich seit dem Ausbruch der Finanzkrise von 2008/09 eine harsche Austeritätspolitik verfolgt: "Alle müssen die Gürtel enger schnallen", was auf der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage lastet.

Der Regimewechsel der SNB (die Aufgabe des Mindestkurses 1,20 CHF per EUR) scheint aus dieser Sicht zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt stattzufinden. Es besteht kein Zweifel daran, dass die Entkopplung des CHF vom EUR die Glaubwürdigkeit der SNB aufs Spiel setzt.



Schweizer Import Preis Index 2014, Graph: BFS

Wie geht es aber jetzt mit der Geldpolitik weiter? Denn die Aufhebung des Mindestkurses bedeutet praktisch das Ende der QE-Politik durch die SNB.

Die SNB hat zwar zugleich auch den Zinssatz für Guthaben auf den Girokonten auf minus 0,75% gesenkt, um eine unangemessene Straffung der monetären Rahmenbedingungen zu verhindern. Aber die Inflationserwartungen in der Eurozone verzeichnen ein Allzeit-Tief.

Die ganze Entwicklung in Europa zeigt, wie schwer es ist, mit der konventionellen Geldpolitik die Wirtschaft anzukurbeln, wenn die nominalen Zinsen nahe null liegen (zero lower bound).

Es muss vor diesem Hintergrund nicht einmal eine vollständige Deflation vorliegen. Es ist sehr schwierig, die disinflationären Kräfte abzuwehren. Der europäische Ansatz, in einer schwer angeschlagenen Volkswirtschaft die Ausgaben zu kürzen, war von Anfang an eine besonders schlechte Idee. Die unmittelbaren Kosten sind in Form von anhaltend hoher Arbeitslosigkeit täglich sichtbar.


Wie kommt die Schweizer Wirtschaft jetzt aus der Deflationsfalle?

Keine Kommentare: