Sonntag, 25. Januar 2015

Samuelson und ungelöste Problematik der modernen Ökonomie

Paul Samuelson war ein ökonomischer Denker, ein alles überragendes Talent. Sein Lehrbuch “Volkswirtschaftslehre”  hat zu seinen Lebzeiten 14 Auflagen erreicht.

Robert Skidelsky erinnert in einem lesenswerten Artikel („The Fall of the House of Samuelson“ in Project Syndicate auf das Buch „The Samuelson Sampler“, eine Zusammenstellung der wöchentlichen Kolumnen, die der verstorbene Professor der Wirtschaftswissenschaften von 1966 bis 1973 für das Magazin Newsweek schrieb.

Der emeritierte Professor für Political Economy an der Warwick University unterstreicht damit, wie wichtig ist, im Schatten der Great Recession Einblicke in die Denkweise eines vergangenen Zeitalters zu gewinnen.

Die Ökonomen waren damals zuversichtlich, dass das Problem der Depression und der Massenarbeitslosigkeit gelöst ist. Das Schreckgespenst einer Wiederkehr der Depression der 1930er Jahre wurde auf eine vernachlässigbare Wahrscheinlichkeit reduziert, notierte Samuelson im Jahr 1973. Schliesslich verfügten Regierungen nun über die Instrumente, insbesondere die diskretionäre Fiskalpolitik, um jeden bevorstehenden Abschwung entgegen zu steuern.

Hinsichtlich des Haushalts ist von Bedeutung, ob er sich inflationär oder deflationär präsentiert und nicht, ob er sich ausgeglichen oder unausgeglichen darstellt. Ein Defizit im Dienste einer guten Sache ist ein gutes Geschäft, so Samuelson 1970.

Was ist aber seither schiefgelaufen?

Von Ängsten vor grossen Haushaltsdefiziten geplagt, haben sich die Regierungen von dem Ziel der Vollbeschäftigung verabschiedet, betont Skidelsky. Aus diesem Grund sind alle Ansätze einer interventionistischen Politik auf der Strecke geblieben.

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